Zusammenfassung der Veranstaltung "Zukunft Deponie Froschgraben" am 17.02.2020
Am Montag dem 17.02.2020 hat die ABG e.V. zur „Zukunft der Deponie Froschgraben“ in den Mehrzweckraum geladen. Der Einladung sind zahlreiche Gäste gefolgt und erlebten einen interessanten Abend mit einem Vortrag von Herrn Dr. Dierk Vogt.
Mit eine kurzen Zusammenfassung über die Geschehnisse der vergangenen Jahren und Gegenwart rund um die Deponie Froschgraben hat Andreas Streit, Vorstand der ABG e.V. in den Abend eingeleitet.
Im Herbst 2014 wurde die Deponie durch einen Vortrag von AVL zur Nachnutzung der Deponie Froschgraben in der öffentlichen AUT-Sitzung (Ausschuss für Umwelt und Technik) wieder in das Bewusstsein der Bürger Schwieberdingens geholt. Es folgten ein Tag der offenen Tür, öffentliche Bürgerveranstaltungen und ein Workshop Zukunftswerkstatt Deponie Froschgraben auf dem mögliche Szenarien für die Nachnutzung in Arbeitsgruppen erarbeitet wurden. Schließlich wurden in den Jahren 2016/17 mit der Versiegelung von Teilen der Deponie begonnen. Sogar eine mögliche Schließung 2025 +/- 2 Jahre war die Rede. Dieser Zeitpunkt ergibt sich aus der Prognose wann die maximale Füllmenge erreicht werden würde. Es gibt auch Befürchtungen, dass durch die Schließung der Deponie Hamberg im Enzkreis, dem Landkreis Karlsruhe Kapazitäten für die Entsorgung aus dem Rückbau des AKW‘s Philippsburg fehlen und die Deponie Froschgraben genutzt werden soll.
Mit den aktuellen Berichten aus der Zeitung zur möglichen Laufzeitverlängerung und die Errichtung eines Werkstoffhofs hat Andreas Streit dann das Wort an Herrn Dr. Vogt weitergereicht.
Seinen Vortrag hat Hr. Dr. Vogt mit einem aktuellem Ereignis begonnen. Das Dach einer Halle auf der Deponie Froschgraben wurde durch den Sturm „Sabine“ teilweise abgedeckt. Genau in dieser Halle gab es vor einigen Jahren einen Brand von dort gelagerten Dachpappen. Dies war der Startpunkt seines Engagements um die Deponie Froschgraben.
Im Folgendem ging Hr. Dr. Vogt auf die Geschichte der Deponie Froschgraben ein, besonders auf die geplante Einlagerung von frei-gemessenen Bauschutt aus dem GKN Neckarwestheim 1, welches teilweise auf dem Gebiet des Landkreises Ludwigsburg liegt, während Neckarwestheim 2 im Landkreis Heilbronn steht. Genau dieser Anteil an dem GKN Neckarwestheim verpflichtet den Landkreis Ludwigsburg zur Einlagerung des frei-gemessenen Bauschutts auf den Deponien Froschgraben in Schwieberdingen und Horrheim bei Vaihingen/Enz.
Diese Pläne führten 2017 zu einer Anti-Atom Demo in Schwieberdingen, die, wie Hr. Dr. Vogt erwähnte, zu einer der größten Anti-Atom Demos in Baden-Württemberg zählen sollte.
Zur Geschichte der Deponie Froschgraben gehört auch das Einbauen von Bauschutt von der ehemaligen Atomversuchsanlage in Karlsruhe in die Deponie Froschgraben. Da dies ohne Information der Öffentlichkeit durch die AVL erfolgt war, war das Misstrauen gegenüber der AVL groß. Genau dieses Misstrauen gegenüber der AVL wurden mit Hinblick auf die Pläne zur Laufzeitverlängerung bei der Diskussion an diesem Abend zum Ausdruck gebracht.
In der anschließenden Diskussion beantwortet Hr. Dr. Vogt die Fragen von den anwesenden Gästen.
Wie sieht es in anderen Bundesländer, wie z.B. Schleswig Holstein aus? Dort gibt es keine Deponien in öffentlicher Hand wie in Baden-Württemberg. Aufgrund dessen, dass die AVL und damit die Deponie Froschgraben in öffentlicher Hand ist, ist man zu weil verpflichtet den Bauschutt aus der Region abzunehmen.
Hr. Dr. Vogt berichtet, dass in einem Gespräch mit dem damaligen Landrat Hr. Hass die Frage nach der Suche eines neuen Standortes für eine neue Deponie gestellt wurde. Allerdings hat man seit dem von diesem Thema nichts mehr gehört. Im Publikum war ein Mitarbeiter der AVL. Als Privatperson wollte er sich die Veranstaltung anschauen und sich den Vortrag und die Argumente anhören.
Er hat zugleich das Wort bekommen und seine Sicht geschildert und ist auf das in dem Vortrag gesagte eingegangen und hat in einigen Punkten, wie zum Beispiel der Laufzeit der Deponie, widersprochen. Auch konnte er einen aktuellen Status zu der Diskussion um einen neuen Standort für eine Deponie beantworten. Es stimmt, dass der Landrat in den Jahren 2015/16 den Auftrag nach der Suche eines neuen Standortes erteilt hat. Man hat nun einen Kriterienkatalog für einen neuen Deponiestandort erarbeitet und ist damit auf die Suche gegangen. Aktuell läuft die Suche noch, soll aber demnächst abgeschlossen werden.
Es war eine sehr offenen Diskussion mit Respekt für beide Seiten. Es gibt Bereitschaft zur Fortführung des Dialogs in einem anderen Rahmen. Für den Mut bei der Veranstaltung unvorbereitet sich den Fragen zustellen, gab es viel Beifall und unseren Dank.
Mit Gesprächen in kleinen kreisen ist der Abend dann ausgeklungen.
Vielen Dank für die Organisation des Abends, an Hr. Dr. Vogt für den Vortrag und dem Mitarbeiter der AVL für die Beantwortung der Fragen.
Weiterführende Links:
Bericht in der BNN zu Plänen neuer Deponien in Landkreis Karlsruhe: https://bnn.de/lokales/landkreis-karlsruhe/neue-deponie-geht-in-planung
Bericht in der BNN fehlenden Kapazitäten in Landkreis Karlsruhe:
https://bnn.de/lokales/hardt/dem-landkreis-karlsruhe-fehlen-muelldeponien
Einladung zum Jedermann-Treffen am 17.02.2020 um 19:00 im Mehrzweckraum Rathaus Schwieberdingen
Titel des Berichts: Freizeitgelände und Biotope auf der Mülldeponie
Hier der Bericht der Stuttgarter Zeitung zur Zukunftswerkstatt der AVL.
Folgen Sie dem externen Link: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...
Titel des Berichts: Motocross und Wanderwege
Ein Bericht über den Zukunftswerkstatt-Workshop zur Nachnutzung der Deponie am Froschgraben am Samstag den 04.07.2015.
Folgen Sie dem externen Link: http://www.lkz.de/lokales/...
Ein weiterer Link zum Thema "42": http://www.lkz.de/lokales/...
Titel des Berichts: Aus Müllberg mach Freizeitgelände
Ein weiterer Bericht über den Tag der offenen Tür auf der Deponie am Froschgraben. Bürgerbeteiligung, Kosten und zeitlicher Ausblick sind die Inhalte des Artikels.
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Titel des Berichts: Bürger sollen ihre Ideen einbringen
Der Artikel berichtet über den Tag der offenen Tür bei der Deponie Am Froschgraben und stellt die Bürgerbeteiligung ins Zentrum.
Folgen Sie dem externen Link: http://www.lkz.de/lokales/...
Am Tag der offenen Tür bei der Deponie Am Froschgraben ging es vor allem auch um die Nachnutzung der Deponie. Die Bürgerschaft durfte Ihre Ideen einbringen und sich verschiedene Nutzungskonzepte wünschen. Zahlreiche Besucher hatten dies am Samstag dann auch gemacht. Über die Ergebnisse Zukunftswerkstatt wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden.
Spektakulär war ein Kran mit einer Gondel auf der Deponie. So konnte man eine sehr guten Rundumblick genießen und gleichzeitig markierte die Gondel auch die finale Höhe der Deponie nach Abschluss der Renaturierung. Ca. 15 Meter kommen am Standort des Krans noch an Höhe hinzu. Es wird ein kleiner Berg entstehen, der zu allen Seiten mehr oder weniger flach abfallen wird. Ein paar wenige Eindrücke sind über die folgenden Bilder gegeben.
Lesen Sie unseren Bericht in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 46/2014 über die Informationen aus der AUT Sitzung vom 05.11.2014 zur Nachnutzung der Deponie am Froschgraben.
Folgen Sie dem Link (zum PDF): http://www.abg-schwieberdingen.de/...
Oder gehen Sie in die Rubrik Veröffentlichungen 2014
Information zur Nachnutzung der Deponie Am Froschgraben
In der Sitzung des AUT (Ausschuss für Umwelt und Technik) hat Herr Tschackert von der AVL umfänglich die Möglichkeiten einer Nachnutzung der Deponie Froschgraben vorgestellt. Es wird bereits in den Jahren 2016/2017 damit begonnen die Deponie zu versiegeln und damit einer Nachnutzung zuzuführen. Der Rückbau erfolgt von Ost nach West, also vom Glemstal in Richtung Hardt- und Schönbühlhof. Annähernd die Hälfte des Areals in Richtung Glemstal ist für die besondere Nachnutzung vorgesehen, die voraussichtlich schon in 5 Jahren fertig sein kann. Der restliche Bereich wird bis ca. 2025 in landwirtschaftliche Nutzflächen zurückverwandelt. Das wurde bereits in den 1990er Jahren den Landwirten versprochen.
Die AVL hat sich dazu bereiterklärt, eine angepasste Modellierung der Oberflächen vorzunehmen, um eine vielfältige Nachnutzung zu ermöglichen. Als Deponiebetreiber würde man sich heutzutage intensiver mit einer Nachnutzung auseinandersetzen und nicht nur Bäume pflanzen. Die verbrauchten Flächen sollen eine sinnvolle Wiederherstellung erfahren. Die AVL sieht in der Nachnutzung auch eine Entwicklungschance für Schwieberdingen. Als Anregung führte Herr Tschackert folgende Beispiele aus: Ein kleiner Turm könnte als Aussichtsplattform für einen Panorama Rundblick gebaut werden. Zudem wäre eine Mountainbike-Strecke oder ein Rodelhang möglich. Vielleicht auch ein grünes Klassenzimmer oder eine Freilichtbühne. Zuletzt noch Biotopflächen oder ein Obstbaumlehrpfad.
Finanziert und betreut werden die verschiedenen Nachnutzungen nicht durch die AVL sondern durch die jeweiligen Träger, was die Gemeinde aber auch Vereine sein können. Zur
Ideenfindung schlägt die AVL, in Abstimmung mit der Gemeinde, ein Verfahren mit Bürgerbeteiligung vor. Die AVL hat hier folgenden Zeitplan angeregt (der zeitlich noch nicht abschließend fixiert
ist):
Bürgermeister Lauxmann sieht die Nachnutzung der Deponie als Teil einer umfassenden Gemeindeentwicklungskonzeption an, die in 2015 auf den Weg gebracht wird. Hierin
sind umfangreiche Beteiligungen der Bürger vorgesehen, wo sich die Bürgerschaft konstruktiv mit Vorschlägen und Ideen einbringen kann. Die Meinung der Bürger ist hier ausdrücklich erwünscht! Für
Bürgermeister Lauxmann sind Bürgerbeteiligungen effektiv und zeitgemäß.
Es liegt allerdings auf der Hand, dass vorgeschlagenen Ideen unter Vorbehalt der Finanzierbarkeit stehen. Am Ende der Diskussion wird der Gemeinderat die erforderlichen Entscheidungen treffen. Dem
hat auch der Aufsichtsrat der AVL zuvor zugestimmt. So bleibt die Festlegung der Nachnutzung in der Hand Schwieberdingens. Je größer die Unterstützung für eine Idee in der Bevölkerung ist, desto
wahrscheinlicher wird diese auch umgesetzt. Nutzen Sie deshalb die Möglichkeit Ihre Vorschläge bei der Gestaltung Schwieberdingens einzubringen. Als ABG werden wir alle Beteiligungsverfahren
unterstützen, begleiten, kommentieren und darüber informieren.