Aktive Bürgergemeinschaft Schwieberdingen e.V.

Aus den Verbänden:

Zweckverband Gruppenklärwerk Talhausen

27.03.2019 Öffentliche Verbandsversammlung des Zweckverbands

 

Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Verbandsversammlung traf sich im Sitzungssaal des Rathauses in Korntal-Münchingen. Herrn Kürner begrüßte die Mitglieder der Verbandsversammlung. Ebenfalls in der Sitzung anwesend waren Frau Walter vom Landratsamt, Herr Müller (Betriebsleiter), Herr Bader (Stellvertretender Betriebsleiter), Herr Messerschmied (SAG Ingenieure). Die Sitzung umfasste folgende Tagesordnung.

 

Tagesordnung der Sitzung

  1. Wirtschaftsplan 2019 mit Finanzplanung 2020 – 2022
    – Vorstellung und Empfehlung des Wirtschaftsplans
  2. Erneuerung der Überschussschlammeindickung
    – Vergabe der Arbeiten
  3. Erneuerung des Sanitätsbereichs
    – Vergabe der Arbeiten für die verschiedenen Baugewerbe
  4. Technischer Betriebsbericht 2018
  5. Bekanntgaben, Sonstiges

Alle Tagesordnungspunkte sind in einer Sitzung des Verwaltungsrats vorbesprochen und zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen worden. Im Folgenden wird nun im Detail auf die einzelnen Tagesordnungspunkte eingegangen.

 

1. Wirtschaftsplan 2019 mit Finanzplanung 2020 – 2022 – Vorstellung und Empfehlung des Wirtschaftsplans

 

Verbandsrechner Herr Schmelzer stellte den Wirtschaftsplan vor. Das Gesamtvolumen des Haushalts für 2019 liegt bei 3.944.500 € und verteilt sich auf den Erfolgsplan mit 2.279.000 € und dem Vermögensplan für Investitionen mit 1.665.500 €. Eine Kreditaufnahme ist nicht geplant. Die Umlagen für die Verbandsgemeinden liegen insgesamt bei 1.645.700 € bei der Betriebskostenumlage und bei 1.072.500 € bei der Kapitalumlage. Investiert wird in 2019 in die EDV, die Erneuerung der Überschussschlammeindickung, der Planung für den Ersatz der Blockheizkraftwerke, der Erneuerung des Sanitärbereichs und es gibt eine Schlusszahlung für den im letzten Jahr stattgefundenen Neubau der Zentrifugenanlage.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:
Dem Wirtschaftsplan 2019 mit Finanzplanung 2020 - 2022 wird zugestimmt und der Verbandsversammlung zur Beschlussfassung empfohlen.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

2. Erneuerung der Überschussschlammeindickung – Vergabe der Arbeiten

 

Herr Messerschmied, von der für den Zweckverband tätigen SAG Ingenieure, stellte den Tagesordnungspunkt vor. Die Überschussschlammeindickung ist für den Betrieb der Kläranlage notwendig. Bei der biologischen Reinigung fällt Schlamm an, der aus dem Kreislauf entnommen wird, eingedickt werden muss, um dann in den Faulturm kommt. Es ist hierbei energetisch sinnvoll, dass der Schlamm möglichst wasserfrei ist. Dann braucht es weniger Heizleistung, um den Fäulnisprozess gut am Laufen zu halten. Aus dem im Faulturm entstehenden Gas werden dann die Blockheizkraftwerke und die Heizung des Faulturms verwendet.
Aktuell sind für die Überschussschlammeindickung Siebtrommeln verbaut. Neu soll eine Bandeindickung mit Polymeranlage verbaut werden. Neben den neuen Anlagen benötigt es auch die Anbindung an die Rohrleitungen, die Stromversorgung und die Steuerung. Für alle diese Bereiche sind Kosten eingeplant.
Das erhaltende Angebot liegt um rund 114 T€ (31 %) oberhalb der prognostizierten Kosten. Der Kostenanstieg sei dem aktuellen Preisniveau auf dem Bausektor geschuldet. Man hatte sich im Verwaltungsrat die Frage gestellt, die Ausschreibung zu wiederholen. Man sei hier aber überein gekommen, dass damit keine Kostensenkung zu erreichen wäre.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:
Der Auftrag für die Maschinen-, Verfahrens- und EMSR-Technik für die Erneuerung der Überschussschlammeinduckung, wird an die Fa. ASW GmbH aus 76307 Karlsbad/lttersbach zum Angebotspreis von 484.396,65 € vergeben.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

3. Erneuerung des Sanitätsbereichs – Vergabe der Arbeiten für die verschiedenen Baugewerbe

 

Herr Messerschmied stellte auch diesen Tagesordnungspunkt vor. Die Planung wurde grob vorgestellt. Es sei hier auf die Darstellung aus der letzten Sitzung verwiesen. Dort sind die Details dargestellt (siehe --> hier).
Es wurden Einzelausschreibungen für folgende Gewerke getätigt: Rohbau, Trockenbau, Fließen, Maler, Elektro, Estrich, Fenster&Türen, Heizung/Lüftung/Sanitär. Der Rücklauf war insgesamt aber ernüchternd und es kamen teilweise keine Angebote zurück. Dort wo es keine Angebote gibt sollen freihändige Vergaben durchgeführt werden. Hierzu werden einzelne Firmen direkt angesprochen. Beim Trocken- und Rohbau wird die Ausschreibung aufgehoben. Der Verwaltungsrat empfiehlt eine Deckelung der Kosten auf 410.000 €.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:
1. Der Verbandsverwaltung wird für die Vergabe der Aufträge für die Erneuerung des Sanitärbereichs ein Gesamtprojektkostenrahmen von 410.000 € einschließlich der Baunebenkosten eingeräumt.
2. Wenn der Kostenrahmen eingehalten werden kann, werden die Aufträge von der Verbandsverwaltung an die Firmen vergeben.
3. Die Verbandsverwaltung unterrichtet die Verbandskommunen zeitnah über die Ergebnisse.
Hinzu kam noch der Punkt mit der Aufhebung der Ausschreibung für den Trocken- und Rohbau.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.


4. Technischer Betriebsbericht 2018

 

Der Betriebsleiter Herr Müller stellte erneut sehr anschaulich und mit viel Detailwissen den technischen Betriebsbericht für das Jahr 2018 vor.

Die bisherigen Abwassermengen mit der neuen Menge aus 2018:

Jahr 2015 2016 2017 2018
Abwassermenge in m³ 4.584.391 4.677.182 4.246.136 3.028.730

Herr Müller wies darauf hin, dass 2018 das seit 60 Jahren trockenste Jahr gewesen sei. Diese Tatsache wirke sich mehr oder weniger auf verschiedene Messwerte aus. So ist die Abwassermenge in 2018 beispielsweise deutlich niedriger als sonst. Ebenso ist der Fremdwasseranteil mit 8,8 % sehr niedrig. Unter Fremdwasser versteht man unter anderem in die Kanalisation eindringendes Grundwasser. Durch die geringen Niederschläge habe sich das Grundwasser abgesenkt und es ist deshalb weniger Wasser in die Kanalisation eingedrungen.

Jahr 2015 2016 2017 2018
Fremdwasseranteil in % 34,7 26,3 19,0 8,8

Bezogen auf die Reinigungsleistung der Kläranlage wurden folgende Werte dargestellt. Beim CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf: Ein Maß für die Summe aller im Abwasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen mit Sauerstoff oxidierbaren Stoffe, welche es abzubauen gilt) liegt ein Abbaugrad von 96,1 % (wie in 2017). Stickstoff wurde zu 83,3 % und Phosphor zu 95,5 % dem Abwasser entzogen. Weiterhin besteht das Ziel möglichst viel Phosphor im Klärschlamm zu binden.

 

Die Ergebnisse bei den amtlichen Probeentnahmen durch Mitarbeiter des Landratsamts verbesserten sich in 2018. Es gab nur zwei geringfügige Überschreitungen bei Phosphor-Grenzwert.

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Energiebedarf und -verbrauch des Klärwerks. Die Eigenerzeugung erfolgt über drei Blockheizkraftwerksmodule. Zu beobachten ist der deutliche Rückgang bei der Eigenerzeugung von Strom. Dieser ist auf das Alter der Blockheizkraftwerke zurückzuführen. Es sei daher dringend geboten, die Blockheizkraftwerke (derzeit drei) durch neue (geplant sind zwei) zu ersetzen. Während sich der Gesamtverbraucht an Strom reduzierte, erhöhte sich der Bezug von zugekauftem Strom. Mit neuen Blockheizkraftwerken wird sich dieser Trend umkehren. Durch die Einsparung beim externen Stromzukauf würde sich eine neue Anlage schnell rechnen. Die Blockheizkraftwerke laufen mit dem im Klärwerk entstehenden Klärgas.

Jahr 2016 2017 2018
Bezug ENBW kWh 1.494.335 1.556.558 1.583.292
Eigenerzeugung kWh 658.368 541.439 450.319
Gesamtverbrauch kWh 2.152.703 2.097.997 2.033.611
Eigenerzeugung % 30,58 25.81 22,14

Die nächste Tabelle zeigt die Daten zur Gaserzeugung und deren Verwertung.

Jahr 2016 2017 2018
Gaserzeugung in Summe m³ 432.920 399.625 368.261
Verbrauch Blockheizkraftwerk m³ 394.554 355.578 348.835
Verbrauch Heizung m³ 28.425 38.137 19.426
Verbrauch Gasfackel m³ / % 9.941 / 2.34 5.910 / 1.48 0 / 0

Erfreulicherweise musste in 2018 kein überschüssiges Gas abgefackelt werden. Somit wurde die Umwelt hier in besonderem Maße geschont. Die niedrigere erzeugte Gasmenge ist auf die geringere Abwassermenge zurückzuführen.

 

Betriebs- und Entsorgungsmengen:

Jahr 2016 2017 2018
Rechengut t 70,68 55,9 50,30
Sandanfall t 64,88 33,4 43,40
Fe2-Chlorid * t 425,6 164,29 204,70

Kalkhydrat t

511,12 491,76 131,06
Klärschlammanfall m³ 30.544 30.815 -
Entwässerter Klärschlamm t 3.442,66 3.483,20 2.816,60

Das Kalkhydrat wird im nächsten Jahr nicht mehr gebraucht werden. Das Kalkhydrat wurde bei der Klärschlammentwässerung verwendet. Mit der neuen Zentrifugenanlage (in 2018 verbaut) ist kein Kalkhydrat mehr notwendig.
In 2018 kann keine Menge für den Klärschlamm angegeben werden, da durch die Umbaumaßnahmen an der Klärschlammentwässerung eine mobile Einheit genutzt wurde, die nicht extra an die Messeinrichtungen angeschlossen wurde.

 

Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner bedankte sich recht herzlich bei Herrn Müller für dessen erneut sehr anschaulichen Vortrag. Es sei gut, motivierte und engagierte Mitarbeiter zu haben. Man spüre, dass Herr Müller sowohl die Kläranlage technisch im Griff habe und ihm ebenso die Arbeit sehr viel Spaß bereite. Die Verbandsversammlung schloss sich diesem Lob an, was auch den Kollegen im Team von Herrn Müller weitergegeben werden soll.

 

Die Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen den Bericht zur Kenntnis.

 

5. Bekanntgaben, Sonstiges


Bekanntgaben gab es dieses Mal kein. Ebenso gab es keine Anfragen seitens der Mitglieder der Verbandsversammlung.

29.11.2018: Beitrag in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie den Beitrag der ABG-Fraktion in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 48/2018 mit einer Stellungnahme zu den Aktivitäten des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen, welcher am 21.11.2018 zuletzt getagt hatte.

 

Folgen Sie dem Link (zum PDF): https://www.abg-schwieberdingen.de/...

Oder gehen Sie in die Rubrik Veröffentlichungen 2018

21.11.2018 Öffentliche Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Verbandsversammlung traf sich im Sitzungssaal des Spitalgebäudes in Markgröningen. Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner begrüßte die anwesenden Mitglieder und Besucher der Sitzung. Ebenso begrüßte er Frau Walter als Vertreterin des Wasseramts des Landratsamts, Herrn Heider von den SAG-Ingenieure aus Ulm und den Betriebsleiter des Klärwerks Herrn Müller. Die Sitzung umfasste folgende Tagesordnung.

 

Tagesordnung der Sitzung

  1. Erneuerung Sanitärbereich
    - Vorstellung Entwurfsplanung mit Kostenermittlung
  2. Erneuerung Überschussschlammeindickung
    - Vorstellung Entwurfsplanung und Kostenermittlung
  3. Feststellung der Jahresrechnung 2017
  4. Technischer Betriebsbericht 2017
  5. Vergabe der Klärschlammentsorgung für das Jahr 2019
  6. Änderung der Verbandssatzung
  7. Baukostenabrechnung
  8. Bekanntgaben, Sonstiges

Alle Tagesordnungspunkte seien in einer Sitzung des Verwaltungsrats vorbesprochen und zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen worden. Im Folgenden wird nun im Detail auf die einzelnen Tagesordnungspunkte eingegangen.

 

1. Erneuerung Sanitärbereich - Vorstellung Entwurfsplanung mit Kostenermittlung


Das Betriebsgebäude des Klärwerks sei zwischenzeitlich 40 Jahre. Die bisherigen sanitären Anlagen sind überholungsbedürftig. Zudem seien bisher nur Sanitäranlagen für Männer vorgesehen, aber nicht für Frauen. Das solle nun geändert werden. Die Größenordnung der anstehenden Sanierung sei überraschend gewesen. Man werde einen Sanitärbereich für 10 Personen schaffen. Man werde nur das verbauen, was entsprechend notwendig ist.

 

Herr Heider übernahm und stellte die detaillierte Planung vor. Der Sanitärbereich wir Männer wird komplette neu aufgebaut. Dazu ist das Gebäude in der unteren Etage zu entkernen und neu aufzuteilen. Geplant ist der Bereich für 10 Personen. Es wird ein WC, ein Urinal und ein Handwaschbecken eingerichtet. Im Waschraum werden 5 Duschen eingebaut und 2 Wachplätze. Die Umkleiden werden ebenso für 10 Personen ausgelegt. Hier gibt es dann eine entsprechende Anzahl an Spinden und Schuhbänken. Der Schwarz/Weiß-Bereich wird getrennt. Dabei handelt es sich beim Weiß-Bereich um die Umkleide für die Alltagskleidung. Der Schwarzbereich ist die Umkleide für die Arbeitskleidung. Zwischen der Schwarz- und Weißumkleide befindet sich künftig dann der Waschraum. Für Damen wird der im OG des Betriebsgebäudes bestehende Sanitärbereich genutzt. Herr Heider stellte entsprechend Baupläne für die Umbauten vor. Ein Lüftungsanlage würde entfallen. Bei der Beleuchtung werden LED-Leuchtmittel eingesetzt.

 

Die Kosten belaufen sich in Summe auf 240.075 €. Hierfür entfallen auf die Gebäude und Innenräume 132.555 €, für die Technische Ausrüstung 100.020 € und für die Ausstattung 7.500 €.

 

Aus dem Gremium gab es eine Anmerkung. Der Umbau sei zwingend erforderlich zu machen. Die Einrichtung sei "verbraucht". Dem wurde vom Verbandsvorsitzenden Kürner zugestimmt. Es müssen auch die Vorschriften des Arbeitsschutzes eingehalten und umgesetzt werden.

 

Der Verbandsrechner Herr Schmelzer gab an, dass man die Gewerke beschränkt ausschreiben wolle. Auf Grund der aktuellen Situation auf dem Handwerkermarkt, erhoffe man sich dennoch leistungsfähige Firmen im Verbandsgebiet zu finden. Man werde hierzu verschiedene Firmen explizit anschreiben.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:

  1. Der Entwurfsplanung mit Kostenermittlung wird zugestimmt
  2. Die Verbandsverwaltung wird beauftragt die Ausschreibung der Maßnahme zu veranlassen und die Vergab der Gewerke vorzubereiten.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

 

2. Erneuerung Überschussschlammeindickung - Vorstellung Entwurfsplanung und Kostenermittlung

 

Herr Heider von den SAG-Ingenieuren stellte den Tagesordnungspunkt vor. Aus dem Klärwerksprozess würde permanent überschüssiger Schlamm entnommen werden, der entsprechend eingedickt wird, um ihn dann in den Faulturm zu leiten. Die Eindickung sei notwendig, um den Fäulnisprozess zu unterstützen. Durch die Eindickung würden Energiekosten eingespart werden.

Die Projektkosten umfassen rund 475.000 €. Die Erneuerung der Überschussschlammeindickung soll in 2 Halbjahr 2019 umgesetzt werden.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:

  1. Der Entwurfsplanung mit Kostenermittlung wird zugestimmt
  2. Die Verbandsverwaltung wird beauftragt die Ausschreibung der Maßnahme zu veranlassen und die Vergab der Gewerke vorzubereiten.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

3. Feststellung der Jahresrechnung 2017

 

Der Verbandsrechner Herr Schmelzer stellte die Jahresrechnung 2017 vor. Dieser sei der letzte Haushalt, der noch kameral geführt wurde. Ab 2018 erfolgt eine kaufmännische Buchführung nach dem Eigenbetriebsrecht.

  • Der Verwaltungshaushalt umfasste 1.509.532,51 €.
  • Im Vermögenshaushalt (für Investitionen) gab es Gelder in Höhe von 287.448,63 €.
  • Die Rücklage liegt bei 35.000 €.
  • Schulden gibt es keine.

Generell sei festzustellen, dass die Einwohneranzahl im Verbandsgebiet zunimmt. Die Einwohneranzahl fließt auch in die Kostenverteilungsschlüssel mit ein. Die Betriebskostenumlage ergab sich für die Verbandsgemeinden in 2017 wie folgt:

Eberdingen 6,4 % 86.863 €
Hemmingen 16,6 % 245.285 €
Korntal-Münchingen 22,3 % 303.124 €
Markgröningen 26,3 % 358.430 €
Schwieberdingen 28,3 % 383.771 €
Summe 100,0 % 1.377.475 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Betriebskostenumlage orientiert sich an der Einwohnerzahl der Verbandsgemeinden, ergänzt um besondere (große) Gewerbebetriebe, und der Abwassermenge. Die Aufteilung wird jährlich neu festgesetzt.

 

Die Kapitalumlage (für Investitionen) beträgt für

Eberdingen 6,9 % 19.883 €
Hemmingen 16,7 % 48.003 €
Korntal-Münchingen 17,0 % 48.866 €
Markgröningen 28,3 % 81.347 €
Schwieberdingen 31,1 % 89.396 €
Summe 100,0 % 287.448 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Kapitalumlage erfolgt nach einem in der Satzung festgelegten Schlüssel.

 

Im Haushaltsjahr konnte rund 213.000 € an Kosten eingespart werden (40.000 bei den Personalausgaben, 22.000 beim Gebäudeunterhalt, 156.000 beim Unterhalt des Klärbetriebs, 16.000 bei der Schlammabfuhr).

 

Mehrausgaben erfolgten mit 10.300 € bei den Verbrauchs- und Betriebsmitteln, 3.400 € beim Strom, 31.600 € für die Abwasserabgabe.

 

Die Anzahl an angeschlossenen Einwohnern lag bei 46.232 (41.991 tatsächliche Einwohner und 4241 "gewerbliche" Einwohner. Großunternehmen werden hier gesondert behandelt und deren Belegschaft in Einwohner umgerechnet.)

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:

  1. Dem in Anlage 1 dargestellten Betriebskostenumlageschlüssel für das Jahr 2017 wird zugestimmt.
  2. Die Jahresrechnung 2017 wird festgestellt.
  3. Die dargestellten über- und außerplanmäßigen Ausgaben werden genehmigt.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

4. Technischer Betriebsbericht 2017

 

Der Betriebsleiter Herr Müller stellte erneut sehr anschaulich und mit viel Detailwissen den technischen Betriebsbericht für das Jahr 2017 vor. Der Zeitpunkt der Vorstellung sei recht spät, da man sich bereits mit den Zahlen aus 2018 beschäftige. Dennoch wird nun ein umfangreicher Überblick über die Kennzahlen und Leistungsangaben des Klärwerks abgegeben.

 

Die bisherigen Abwassermengen mit der neuen Menge aus 2017:

Jahr 2014 2015 2016 2017
Abwassermenge in m³ 5.050.264 4.584.391 4.677.182 4.246.136

Herr Müller stellte fest, dass die Abwassermenge trotz steigender Einwohneranzahl rückläufig sei. Das sei aber auf die natürlichen Schwankungen zurückzuführen und sei daher nicht ungewöhnlich. Die Abwassermenge setzt sich aus 2.328.965 m³ Schmutzwasser und 1.385.000 m³ Regenwetterabfluss zusammen.

 

Der Fremdwasseranteil liegt mit 19 % in 2017 erfreulicherweise sehr niedrig. Das zeigt auch, dass sich Investitionen in die Abwasserleitungen gelohnt haben. Als Fremdwasser gilt beispielsweise in die Leitungen eindringendes Grundwasser. Der Fremdwasseranteil ist kein direkt gemessener Wert, sondern ist das Ergebnis einer Berechnung, die sich auf verschiedene Parameter bezieht.

Jahr 2014 2015 2016 2017
Fremdwasseranteil in % 34,7 34,7 26,3 19,0

Bezogen auf die Reinigungsleistung der Kläranlage wurden folgende Werte dargestellt. Beim CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf: Ein Maß für die Summe aller im Abwasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen mit Sauerstoff oxidierbaren Stoffe, welche es abzubauen gilt) liegt ein Abbaugrad von 96,1 %. Dieser Wert ist ein sehr guter Wert. Stickstoff wurde zu 84,7 % und Phosphor zu 96,0 % dem Abwasser entzogen. Der Abbau von Phosphor sei ziemlich ausgereizt. Man habe hier ein Maximum erreicht. Es ist das Ziel den Phosphor im Klärschlamm zu binden. Um dies zu tun werden biologische Verfahren und die Fällung mittels Eisenchlorids durchgeführt.

 

Bei den unangekündigten amtlichen Probeentnahmen durch Mitarbeiter des Landratsamts zeigte sich 2017 als ein schlechtes Jahr. Man sei mehrfach nahe an den Grenzwerten gewesen oder hätte diese überschritten. Die Verletzungen hielten sich aber in Grenzen, so dass keine Folgen (Bezahlung einer Strafe) eintraten. Auf Rückfrage aus dem Gremium gab Herr Müller an, dass man bei gehäuften Verletzungen durchaus technische Gegenmaßnahmen suche. In den vorliegenden Fällen sei es aber eher Zufall gewesen, dass das Landratsamt schlechte Werte gemessen hätte. Die Anlage sei insgesamt in einem guten Zustand und würde die Vorgaben einhalten. Der Verbandsvorsitzende Kürner fügte hinzu, dass das Klärwerk seine Betriebsgenehmigung nur für 15 Jahre erhalte. Wenn irgendwelche Mängel festgestellt würden, gäbe es für eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung entsprechende Auflagen.

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Energiebedarf und -verbrauch des Klärwerks. Die Eigenerzeugung erfolgt über drei Blockheizkraftwerksmodule.

Jahr 2015 2016 2017
Bezug ENBW kWh 1.356.190 1.494.335 1.556.558
Eigenerzeugung kWh 781.079 658.368 541.439
Gesamtverbrauch kWh 2.137.269 2.152.703 2.097.997
Eigenerzeugung % 36,55 30,58 25.81

Die Stromerzeugung mit den eigenen Blockheizkraftwerken gingen zunehmend zurück. Das sei auf das Alter der Anlagen zurückzuführen. Es ist bereits geplant die Blockheizkraftwerke auszutauschen. Dies soll in 2020/21 erfolgen. Neue Blockheizkraftwerke haben einen bis zu 15% besseren Wirkungsgrad. Durch die Einsparungen beim externen Stromeinkauf rechneten sich die neuen Anlagen recht schnell.

 

Die nächste Tabelle zeigt die Daten zur Gaserzeugung und deren Verwertung.

Jahr 2015 2016 2017
Gaserzeugung in Summe m³ 510.219 432.920 399.625
Verbrauch Blockheizkraftwerk m³ 455.997 394.554 355.578
Verbrauch Heizung m³ 29.252 28.425 38.137
Verbrauch Gasfackel m³ / % 24.970 /
4,8
9.941 / 2.34 5.910 / 1.48

Überschüssiges Gas müsse abgefackelt werden, weil man es nicht unverbrannt in die Umwelt entlassen darf. Es handelt sich vorwiegend um Methangas, was 42-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Der Anteil an abgefackeltem Gas ist erfreulicherweise niedrig. Die erzeugte Gasmenge ist 2017 niedriger gewesen. Auf Grund einer Frage aus dem Gremium, wofür die Wärme des Blockkraftwerks genutzt würde, antwortete Herr Müller, dass diese zum Faulturm geleitet würde. Dort müssen immer mindestens 32 Grad herrschen, damit die biologischen Prozesse arbeiten. Der oben angegebene Verbrauch für die Heizung bezieht sich auf die zusätzliche im Winter notwendige Aufwärmung des Faulturms. Die Heizung komme zum Einsatz, wenn die Heizleistung von der Blockkraftwerken nicht ausreiche.


Betriebs- und Entsorgungsmengen:

Jahr 2015 2016 2017
Rechengut t 77,76 70,68 55,9
Sandanfall t 37,80 64,88 33,4
Fe2-Chlorid * t 585,88 425,6 164,29

Kalkhydrat t

479,44 511,12 491,76
Klärschlammanfall m³ 33.497 30.544 30.815
Entwässerter Klärschlamm t 3.381,80 3.442,66 3.483,20

* Laut Wikipedia wird Fe2-Chlorid bei der Abwasserreinigung als Fäll- und Flockungsmittel verwendet. Es dient zur Phosphatelimination, das heißt zur Ausfällung von Phosphaten (Waschmittel- bzw. Spülmittelbestandteile).

 

Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner dankte Herrn Müller außerordentlich und im besonderen Maße für seinen Bericht. Herr Müller sei sehr engagiert für die Klärtechnik und informiere die Verbandsversammlung und Verbandsverwaltung vorbildlich.
Diesem Dank kann man sich als Zuhörer bei der Verbandsversammlung nur anschließen. Die technischen Sachverhalte werden nachvollziehbar erläutert.

 

Die Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen den Bericht zur Kenntnis.

 

5. Vergabe der Klärschlammentsorgung für das Jahr 2019

 

Früher habe man den Klärschlamm auf Felder aufgebracht. Danach erfolgte die Auffüllung von Kohlezechen. Heute wird der Klärschlamm verbrannt. Allerdings fehlt es hier an Verbrennungskapazitäten, was die Preise nach oben drückt. Die vorliegende Ausschreibung wird nur für ein Jahr ausgesprochen. Es gäbe die Option den Vertrag um ein Jahr zu verlängern.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:

  1. Der Auftrag für die Klärschlammverwertung für das Jahr 2019 wird an die Firma MSE Mobile Schlammentwässerungs GmBH aus 76307 Karlsbad-Ittersbach vergeben.
  2. Die Verbandsverwaltung wird beauftragt den Entsorgungsvertrag abzuschließen.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

6. Änderung der Verbandssatzung

 

Die Verbandssatzung muss auf Grund von Vorgaben des Landratsamts angepasst werden.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt:
Der als Anlage 1 beigefügten Änderung der Verbandssatzung vom 21.11.2018 wird zugestimmt.

 

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

7. Baukostenabrechnung

 

Folgende Baukostenabrechnungen wurden angegeben:

  • Betonsanierung des Nachklärbeckens für 675.401,26 € (rund 100.000 € teurer als ursprünglich eingeplant)
  • Sanierung der Rücklaufschlammleitung für 530.331,44 € (rund 10.000 € günstiger als eingeplant)
  • Ertüchtigung des Blitzschutzes für 36.197,04 € (rund 48.500 € günstiger als eingeplant)

 

Die Verbandsversammlung nahm die Baukostenabrechnung zur Kenntnis.

 

8. Bekanntgaben, Sonstiges

 

Von Seiten der Verbandsverwaltung gab es zwei Bekanntgaben:

  • Die Fa. SAG-Ingenieure aus Ulm wurde vom Verwaltungsbeirat für 36.812 € beauftragt, um die Auswertung der Kamerabefahrungen der Abwasserleitungen auszuwerten. Diese Maßnahme sei im Rahmen der Eigenkontrollverordnung notwendig.
  • Der Wirtschaftsplan für 2019 kommt erst im Frühjahr.

Von Seiten der Verbandssitzungsmitglieder gab es keine Anfragen.

21.12.2017: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie den Beitrag der ABG-Fraktion in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 51/2017 mit einer Stellungnahme zu Themen der Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 13.12.2017.

 

Folgen Sie dem Link (zum PDF): http://www.abg-schwieberdingen.de/...

Oder gehen Sie in die Rubrik Veröffentlichungen 2017

Das Klärwerk in Talhausen an dem Schwieberdingen mit rund 30 % die größten Anteile an den Finanzierungsumlagen trägt

13.12.2017 Öffentliche Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Verbandsversammlung traf sich im Bürgerhaus in Schwieberdingen. Verbandsvorsitzende Kürner begrüßte die anwesenden Mitglieder und lenkte den Blick auf die dieses Mal etwas umfangreichere Tagesordnung der Sitzung.

 

Tagesordnung der Sitzung

  1. Neubau der Zentrifugenanlage für die Klärschlammentwässerung – Vergabe der Arbeiten für die Maschinen- und EMSR-Technik
  2. Neufassung der Verbandsversammlung
  3. Haushaltsplan 2018 mit Finanzplanung 2017 – 2021
  4. Feststellung der Jahresrechnung 2016
  5. Technischer Betriebsbericht 2016
  6. Vereinbarung über die Verwaltungsleihe
  7. Prüfung der Bauausgaben 2011 – 2016 des Zweckverbands
  8. Bekanntgaben und Anfragen

Alle Tagesordnungspunkte seien in einer Sitzung des Verwaltungsrats vorbesprochen und zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen worden. Im Folgenden wird nun im Detail auf die einzelnen Tagesordnungspunkte eingegangen.

 

1. Neubau der Zentrifugenanlage für die Klärschlammentwässerung – Vergabe der Arbeiten für die Maschinen- und EMSR-Technik

 

Verbandsrechner Schmelzer und Betriebsleiter Müller stellten in Vertretung des erkrankten SAG-Ingenieurs Herr Messerschmied den Tagesordnungspunkt vor. Die neue Zentrifugenanlage soll die bestehende Kammerfilterpresse ersetzen. Bei der Ausfahrt der Verbandsversammlung konnte im Klärwerk in Kempten eine Zentrifugenanlage besichtigt werden. Man sei dort von der Funktion der Anlage begeistert gewesen. Für das Projekt steht ein Budget von 1.471.000 € zur Verfügung. Für das Projekt wurden zwei Lose ausgeschrieben. Das erste Los betraf die Zentrifugenanalge und die EMSR-Technik (Einrichtungen der Mess-, Steuer- und Regeltechnik), welche für 1.196.666,05 € an die Fa. Hiller aus Meinerzhagen vergeben werden soll. Vom Betrag her war das Angebot der Fa. Hiller nicht das günstigste, aber die von dieser Firma gelieferte Anlage schnitt bei den Unterhaltskosten am besten ab. Das sei dann ausschlaggebend gewesen sich für diese Anlage und diesen Anbieter zu entscheiden. Die Unterhaltskosten wurden bei der Angebotsabfrage mit angefragt und die Anbieter garantieren für deren rückgemeldeten Angaben. Ebenso hatten die Anbieter Schlammproben aus Talhausen erhalten, um eine genaue Abschätzung der Unterhaltskosten ihrer Anlagen für diesen Schlamm erstellen zu können. Generell seien die Anlagen der anderen Anbieter aus technischer Sicht vergleichbar gewesen.
Das zweite Los betraf die Bauarbeiten um Einbau der Anlage. Hier ging wegen der aktuellen ausgelasteten konjunkturellen Lage auf dem Bausektor nur ein Angebot ein. Die Bauarbeiten sollen an die Fa. Langjahr aus Kirchheim für 113.021,05 € vergeben werden. Damit liegt das Angebot über der Kostenschätzung von 82.500 €. Da die Baubranche derzeit ausgelastet ist, erwartet man keine verbesserte Angebotslage und wird das Los trotz Kostenüberschreitung nicht neu ausschreiben. Die Fa. Langjahr sei bekannt und man vertraue auf eine zufriedenstellende Ausführung der Arbeiten.
Zu den zwei genannten Kostenposten kommen noch Honorarkosten hinzu.

 

Abschließend wurde folgender Beschlussvorschlag einstimmig abgestimmt:
1. Die Arbeiten für die Maschinen- und EMSR-Technik werden an die Firma Hiller GmbH aus Meinerzhagen zum Angebotspreis von 1.196.666,05 € vergeben.
2. Die Bauarbeiten werden an die Firma Langjahr aus Kirchheim am Neckar zum Angebotspreis von 113.021,05 € vergeben.

 

2. Neufassung der Verbandsversammlung

 

Wegen der am 22.02.2017 in der Verbandsversammlung beschlossenen Umstellung des Rechnungswesens des Zweckverbands auf das Eigenbetriebsrecht war es nun erforderlich die Verbandssatzung entsprechend anzupassen. Hauptsächlich würde hierzu §7 zu den Organen des Verbands angepasst. An anderen Stellen fanden zum Teil begriffliche Anpassungen statt und es wurde bezogen auf die Verwaltungsleihe eingepflegt, dass sich der Verband dem Personal von Mitgliedkommunen bedienen kann.

 

Die Neufassung der Verbandssatzung wurde einstimmig beschlossen.

 

3. Haushaltsplan 2018 mit Finanzplanung 2017 – 2021

 

Der Verbandsrechner Herr Schmelzer führte in den Tagesordnungspunkt ein. Das Rechnungswesen des Zweckverbands wird zum 01.01.2018 auf das Eigenbetriebsrecht umgestellt. Es wurde hierzu eine Eröffnungsbilanz erstellt. Der Verband finanziert sich weiter über Umlagen für die Betriebsmittel und die Investitionen. Um eine bessere Kostentransparenz darzustellen werden künftig folgende 8 Kostenstellen geführt:

  • Allgemeine Kosten / Verwaltung
  • Labor
  • Mechanik
  • Biologie
  • Nachklärung
  • Schlammbehandlung
  • Pumpwerk Unterriexingen
  • Verbandssammler

Der Erfolgsplan (mit den Aufwendungen für den Betrieb des Klärwerks) sind in 2018 2.363.600 € angesetzt. Im Vermögensplan für Investitionen sind 2.060.000 € eingestellt. In Summe ergibt sich damit ein Haushaltsvolumen von 4.423.000 €. Die Kassenkredite sind auf 250.000 € festgesetzt. In der Rücklage bestehen weiterhin 35.000 €. Schulden gibt es keine.

 

Die Betriebskostenumlage beträgt für

Eberdingen 6,4 % 108.200 €
Hemmingen 16,6 % 280.700 €
Korntal-Münchingen 22,3 % 376.000 €
Markgröningen 26,3 % 443.700 €
Schwieberdingen 28,3 % 476.900 €
Summe 100,0 % 1.685.500 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Betriebskostenumlage orientiert sich an der Einwohnerzahl der Verbandsgemeinden, ergänzt um besondere (große) Gewerbebetriebe, und der Abwassermenge. Die Aufteilung wird jährlich neu festgesetzt. Eine Änderung hat sich durch die Schließung einer Schlachterei in Hemmingen ergeben. Damit sinkt der Anteil der Umlage für Hemmingen leicht und steigt für die anderen Verbandsgemeinden entsprechend.

 

Die Kapitalumlage (für Investitionen) beträgt für

Eberdingen 6,9 % 97.300 €
Hemmingen 16,7 % 235.500 €
Korntal-Münchingen 17,0 % 239.700 €
Markgröningen 28,3 % 399.000 €
Schwieberdingen 31,1 % 438.500 €
Summe 100,0 % 1.410.000 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Kapitalumlage erfolgt nach einem in der Satzung festgelegten Schlüssel.

 

Aus der Kapitalumlage werden in 2018 folgende Projekte finanziert:

Betriebs/Geschäftsanpassungen

(Hierin sind enthalten:

  • Labor/Klärwerksausstattung: 20.000 €
  • Portalkran: 55.000 €
  • Neues Betriebsfahrzeug: 40.000 €)
115.000 €
Neubau der Zentrifuge 1.180.000 €
Erneuerung Überschussschlammleitung (Planung) 50.000 €
Erneuerung Blockheizkraftwerke (Planung) 25.000 €
Erneuerung des Sanitärbereichs (Planung) 20.000 €
Erneuerung der Automatisierungstechnik 20.000 €
Summe 1.410.000 €

Die Finanzplanungen für die Folgejahre ergeben sich wie folgt:

  2017 2018 2019 2020 2021
Erfolgsplan 1.723 T€ 1.711 T€ 1.750 T€ 1.780 T€ 1.810 T€
Vermögensplan 467 T€ 1.410 T€ 970 T€ 1.335 T€ 225 T€

Im Vermögenspan sind für die Folgejahre Investitionen für die Erneuerung der Überschussschlammleitung und der Blockheizkraftwerke vorgesehen. Man versucht die finanziellen Aufwendungen für die Verbandsgemeinden möglichst konstant zu halten.

 

Abstimmung

Abschließend wurde noch folgender Beschlussantrag abgestimmt:
1. Dem Wirtschaftsplan 2018 mit Finanzplanung 2019 – 2021 wird zugestimmt.
2. Der Wirtschaftsplan wird der Rechtsaufsichtsbehörde zur Genehmigung vorgelegt.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

 

4. Feststellung der Jahresrechnung 2016

 

Herr Schmelzer stellte die Jahresrechnung für 2016 vor. Als besonderer und ungeplanter Posten musste in 2016 die Rücklaufschlammleitung erneuert werden. Ohne dies Leitung ist der Betrieb des Klärwerks nicht möglich (Siehe auch den Bericht zur Sitzung am 27.07.2016 und den ABG-Bericht im Amtsblatt 32/2016). Es waren hier Aufwendungen in Höhe von rund 494.000 € notwendig.
Der Verwaltungshaushalt wird mit 1.465.888.97 € festgestellt und der Vermögenshaushalt mit 563.526,89 €.
Die Betriebskostenumlage betrug für Schwieberdingen 403.796,01 € und die Kapitalumlage 175.256,86 €.

Die Verbandsversammlung hat die Jahresrechnung einstimmig festgestellt.

 

5. Technischer Betriebsbericht 2016

 

Der Betriebsleiter Herr Müller stellte sehr anschaulich und mit viel Detailwissen den technischen Betriebsbericht für das Jahr 2016 vor. Er bedankte sich eingangs, dass der in 2017 erfolgte Austausch der Schlammrücklaufleitung gut funktioniert hatte und die Verbandsversammlung entsprechend schnell auf diese unplanmäßige Maßnahme regiert hatte.

 

Herr Müller gab dann einen Überblick zu den Kennzahlen und Leistungsangaben des Klärwerks ab.

 

Die Abwassermengen liegen in 2016 konstant in einem Mehrjahresmittel.

Jahr 2013 2014 2015 2016
Abwassermenge in m³ 6.007.083 5.050.264 4.584.391 4.677.182

In diesem Jahr hat sich eine Besonderheit ergeben. Die Niederschlagsmengen sind höher als im Vorjahr, aber der Fremdwasseranteil hat sich verringert. Das ist insofern gut, weil damit weniger Wasser der höheren Niederschlagsmengen ins Kanalsystem eingedrungen sind. Niederschlagswasser gehört normalerweise nicht zum Fremdwasseranteil. Hinzugezählt wird hier aber beispielsweise in die Leitungen eindringendes Grundwasser. Der Fremdwasseranteil ist kein direkt gemessener Wert, sondern ist das Ergebnis einer Berechnung, die sich auf verschiedene Parameter bezieht.

Jahr 2013 2014 2015 2016
Regenmenge l/m² in Talhausen 886 781 601 802
Fremdwasseranteil in % 37,1 34,7 34,7 26,3

Bezogen auf die Reinigungsleistung der Kläranlage wurden folgende Werte dargestellt. Beim CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf: Ein Maß für die Summe aller im Abwasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen mit Sauerstoff oxidierbaren Stoffe, welche es abzubauen gilt) liegt ein Abbaugrad von 96,1 % vor und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert. Stickstoff wurde zu 84,4 % und Phosphor zu 87,8 % dem Abwasser entzogen. Beim Abbau von Phosphor gab Herr Müller Problem in 2016 an, weshalb sich der Wert gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hatte. Er liegt aber deutlich über den vom Landratsamt geforderten Wert von einer Abbaurate über 70 %. Für das nächste Jahr wird hier wieder eine Abbaurate von 90 % und höher angestrebt. Zudem werde die Rückgewinnung von Phosphor in Zukunft eine größere Rolle spielen. Phosphor ist ein endlicher Rohstoff, so dass Rückgewinnungsverfahren an Gewicht gewinnen wird. Ein Standardverfahren sei hier beispielsweise die Verbrennung des Klärschlamms und dann eine Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche. Dazu müsse der Gehalt an Phosphor im Klärschlamm aber eine gewisse Höhe haben. Die Rückgewinnungsverfahren würden beim aktuellen Phosphorbeschaffungspreis noch nicht wirtschaftlich arbeiten. Ein Anstieg des Phosphorpreises sei aber in absehbarer Zeit zu erwarten. Derzeit diene der Abbau von Phosphor aus dem Abwasser lediglich dem Gewässerschutz.

 

Bei den amtlichen Probeentnahmen durch Mitarbeiter des Landratsamts gab es gerade bei der Phosphorbestimmung eine Überschreitung. In 2016 funktionierte die Ausfällung des Phosphors nicht so gut wie in den Jahren zuvor. (Man gibt Fe2-Chlorid ins Abwasser, an das sich der Phosphor anheftet, um sich dann in den Klärbecken abzusetzen.) Man strebe aber im nächsten Jahr eine Verbesserung des Abbaus an.

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Energiebedarf und -verbrauch des Klärwerks. Die Eigenerzeugung erfolgt über drei Blockheizkraftwerksmodule.

Jahr 2014 2015 2016
Bezug ENBW kWh 1.418.025 1.356.190 1.494.335
Eigenerzeugung kWh 775.710 781.079 658.368
Gesamtverbrauch kWh 2.193.735 2.137.269 2.152.703
Eigenerzeugung % 35,36 36,55 30,58

Die Eigenerzeugung an Strom war in 2016 geringer da es bei den Blockheizkraftwerken einen erhöhten Wartungsbedarf gab. Auf Grund der längeren Ausfallzeiten konnte so weniger Strom produziert werden. Ebenso wurde, wie in der nächsten Tabelle ersichtlich, weniger Gas im Blockheizkraftwerk verwendet. Dennoch konnte man die Menge an Gas was über die Gasfackel verbrannt wurde, niedrig halten.

 

Die nächste Tabelle zeigt die Daten zur Gaserzeugung und deren Verwertung

Jahr 2014 2015 2016
Gaserzeugung in Summe m³ 453.355 510.219 432.920
Verbrauch Blockheizkraftwerk m³ 433.268 455.997 394.554
Verbrauch Heizung m³ 9.460 29.252 28.425
Verbrauch Gasfackel m³ / % 10.627 /
2,3
24.970 /
4,8
9.941 / 2.34

Betriebs- und Entsorgungsmengen:

Jahr 2014 2015 2016
Rechengut t 83,53 77,76 70,68
Sandanfall t 42,05 37,80 64,88
Fe2-Chlorid * t 562,04 585,88 425,6

Kalkhydrat t

556,58 479,44 511,12
Klärschlammanfall m³ 29.150 33.497 30.544
Entwässerter Klärschlamm t 3.261,43 3.381,80 3.442,66

* Laut Wikipedia wird Fe2-Chlorid bei der Abwasserreinigung als Fäll- und Flockungsmittel verwendet. Es dient zur Phosphatelimination, das heißt zur Ausfällung von Phosphaten (Waschmittel- bzw. Spülmittelbestandteile).

 

Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner dankte Herrn Müller außerordentlich und in besonderen Maße für seinen Bericht. Herr Müller sei sehr engagiert für die Klärtechnik und informiere die Verbandsversammlung und Verbandsverwaltung vorbildlich. Man erkenne seine Freude und Energie bei seiner Arbeit. Der Verbandsvorsitzende Kürner nahm abschließen noch Bezug auf eine Beurteilung des Landratsamts, in der folgendes vermerkt ist: Die Kläranlage wurde aus wasserwirtschaftlicher Sicht stets optimal betrieben. Eine kompetente und engagierte Betriebsführung nicht nur im Hinblick auf die Kläranlage, sondern auch auf das Einzugsgebiet und dessen Bauwerke war jederzeit gewährleistet. Diese gute Einschätzung seitens des Landratsamts sei nur durch die engagierte Arbeit von Herrn Müller möglich, so der Verbandsvorsitzende Kürner.


Die Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen den Bericht zur Kenntnis.

 

6. Vereinbarung über die Verwaltungsleihe

 

Für die Bewältigung der verwaltungstechnischen Aufgaben des Zweckverbands sind verschiedene Bedienstete der Stadtverwaltung Markgröningen mit unterschiedlichen Aufwänden für den Zweckverband tätigt. Zusammengefasst fallen hier 0,6 Stellenanteile an. Die hierzu entstehenden Kosten in Höhe von gerundet 29.400 € sollen künftig über eine schriftlich fixierte Vereinbarung zur Personal- und Verwaltungsleihe geregelt werden. Bisher wurden die Kosten für die verwaltungstechnische Unterstützung ebenso ausgeglichen, jedoch eben nicht über eine Vereinbarung geregelt. Mit der neuen Vereinbarung soll der Betrag als Pauschale mit einer jährlichen Anpassung um 2 % festgelegt werden.

 

Der Beschluss über die Vereinbarung der Personal- und Verwaltungsleihe viel einstimmig.

 

7. Prüfung der Bauausgaben 2011 – 2016 des Zweckverbands

 

Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte die Bauausgaben für die Jahre 2011 bis 2016 überprüft. Dem Verband wurde laut Aussage des Verbandsvorsitzenden Kürner eine gute Arbeit attestiert. Von Seiten des Landratsamts sind alle Prüfungsfeststellungen erledigt und damit das Prüfverfahren zum Abschluss gekommen. Die Verbandsversammlung nahm vom Prüfbericht lediglich Kenntnis.

 

8. Bekanntgaben und Anfragen

 

Von Seiten der Verbandsverwaltung gab es drei Bekanntgaben:

  • Von Seiten des Hemminger Gemeinderats zieht sich Gemeinderat Seidel von seinem Amt zurück und steht auch nicht mehr als Mitglieder der Verbandsversammlung zur Verfügung. Verbandsvorsitzender Kürner bedanke sich bei Herrn Seidel für dessen Engagement und überreichte ein Weinpräsent zum Abschied.
  • Verbandsvorsitzender Kürner gab an, dass der über 30 Jahre im Klärwerk tätige Mitarbeiter Herr Wahl ausscheidet und bereits seit dem 01.12.2017 von Herrn Grube ersetzt wurde.
  • Die Abnahme der Sanierung des Nachklärbeckens hat zwischenzeitlich stattgefunden. Eigentlich hätte zur Abnahme das Becken nochmals geleert werden müssen, was aber nicht stattgefunden hatte. Eine Klärung der Schlussrechnung für die Maßnahme steht noch aus.

Von Seiten der Verbandssitzungsmitglieder gab es keine Anfragen.

09.03.2017: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie den Bericht der ABG-Fraktion in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 10/2017 über die Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 22.02.2017.

Dieser Bericht wurde von der Gemeindeverwaltung gestrichen und damit nicht im Amtsblatt veröffentlicht.

 

Folgen Sie dem Link (zum PDF): http://www.abg-schwieberdingen.de/...

Oder gehen Sie in die Rubrik Veröffentlichungen 2017

22.02.2017 Öffentliche Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Sitzung der Verbandsversammlung fand dieses Mal im schönen Sitzungssaal des Rathauses in Eberdingen statt. Wieder ein besonderes Ambiente. Routiniert begrüßte der Verbandsvorsitzende Herr Kürner die anwesenden Mitglieder und eröffnete mit einem Blick auf die Tagesordnung die Sitzung.

 

Tagesordnung der Sitzung

  1. Klärschlammentwässerung im Klärwerk Talhausen - Sachstand und weiteres Vorgehen
  2. Haushaltsplan 2017 mit Finanzplanung 2016 -2020
  3. Umstellung des Rechnungswesens auf das Eigenbetriebsrecht zum 01.01.2018
  4. Bekanntgaben und Anfragen

Alle Tagesordnungspunkte wurden erneut in einer Sitzung des Verwaltungsrats am 31.01.2017 vorbesprochen und jeweils einstimmig zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen. Im Folgenden wird nun im Detail auf die einzelnen Tagesordnungspunkte eingegangen.

 

1. Klärschlammentwässerung im Klärwerk Talhausen - Sachstand und weiteres Vorgehen


Herr Messerschmied von der Fa. SAG-Ingenieure stellte den Tagesordnungspunkt vor. Er kündigte an, dass es gegenüber den bisherigen Planungen eine Änderung geben wird. Bei der Verbandsversammlung am 29. Juli 2015 wurde der Verbandsversammlung die Planung für eine Sanierung der Kammerfilterpressen für die Klärschlammentwässerung vorgestellt (siehe den Bericht vom 29.07.2015 weiter unten auf dieser Seite). Der Planung ging eine Studie voraus, die sich bei der vorhandenen Kammerfilterpresse auf den technischen Stand des Jahres 2014 beruhte. Die Studie hatte drei mögliche Vorgehensweisen im Blick. Zum einen die Sanierung der Kammerfilterpresse, ein Ersatz der Kammerfilterpresse durch eine Zentrifuge oder durch eine Bandfilterpresse. Zum damaligen Stand wurde die Sanierung der Kammerfilterpresse favorisiert, da dies auch bei den Kosten am günstigsten gewesen wäre. Die Sanierung der Kammerfilterpresse wurde auf rund 520.000 € abgeschätzt. Der Bau einer Zentrifuge hätte nach damaliger Schätzung Kosten in Höhe von 825.000 € erfordert.
Zwischenzeitlich ist der Verschleiß der Kammerfilterpresse jedoch fortgeschritten. Man müsse nun deutlich mehr Teile der Kammerfilterpresse ersetzen als damals ersichtlich gewesen ist. Herr Messerschmied zog als Fazit, dass man quasi die ganze Kammerfilterpresse erneuern müsste und man nicht nur eine Teilsanierung vornehmen könne. Damit ergeben sich auch Kostenerhöhungen, die eine Sanierung der Kammerfilterpresse nicht mehr wirtschaftlich darstellen lassen. Rechnet man alle Kosten hinein, würde die Sanierung nun rund 1,54 Mio. € betragen. Der Neubau einer Zentrifuge beliefe sich hingegen auf 1,478 Mio. €. Damit sei sowohl technisch als auch finanziell die Entscheidungsgrundlage nicht mehr gegeben, weshalb man von einer Sanierung der Kammerfilterpresse nun abrückt und stattdessen eine Zentrifuge bauen möchte.
Ein Kostenpunkt der damals nicht mit einkalkuliert war, ist eine mobile Schlammentwässerung, die während der Umbaumaßnahmen für den Erhalt des Klärwerkbetriebs notwendig ist. Hier entstehen Kosten von ca. 120.000 €.
Weitere Punkte sprechen für den Bau einer neuen Zentrifuge: Die jährlichen Unterhaltskosten sind gegenüber einer Kammerfilterpresse niedriger. Mit einer Zentrifuge hätte das Klärwerk dann eine komplett neue Technik. Die Zentrifuge braucht zudem weniger Platz. Der freiwerdende Raum kann somit für eine notwendige Erweiterung des Sanitärbereichs genutzt werden. Zudem sei man mit einer Kammerfilterpresse heutzutage eher ein Exot in der Klärwerkstechnik. Kammerfilterpressen würden eher in der Industrie eingesetzt und bei Klärwerken geht der Trend in Richtung von Zentrifugen.
Herr Messerschmied bedauert es, dass erst jetzt die Erkenntnis gereift ist, die Kammerfilterpresse nicht mehr sanieren zu können. Der Zeitpunkt sei ärgerlich, aber es noch nicht zu spät.

 

Herr Kürner dankte dem Vortrag von Herrn Messerschmied. Er fügte hinzu, dass eine Zentrifuge auch bei den Personalkosten günstiger wäre. Die Zentrifuge benötige im Betrieb deutlich weniger Aufmerksamkeit durch das Klärwerkspersonal. Damit die nun gestiegenen Kosten für den Neubau einer Zentrifuge die Haushalte der Verbandsgemeinden nicht außerplanmäßig belasten, sollen andere geplante Vorhaben um ein Jahr geschoben werden. So wird die geplante Überschussschlammeindickung und der Umbau der Sanitäreinrichtungen auf 2019 verschoben und der Neubau der Blockheizkraftwerke auf 2020.

 

Fragen von Seiten der Mitglieder der Verbandsversammlung (Antworten sind kursiv angegeben)

Kann die Kammerfilterpresse als Zwischenlösung genutzt werden bis die Zentrifuge aufgebaut ist?
Nein, das geht nicht. Die Steuerungstechnik und die Stromanschlüsse müssten gedoppelt werden. Das würde auch Zusatzkosten erzeugen.

 

Wie sieht der Zeithorizont bzw. die Lebensdauer einer Zentrifuge aus?
Bei der Zentrifuge kann man mit einer Lebensdauer von 15 Jahre rechnen. Bei der Steuerungstechnik 10 Jahre. Es wird alle 5 Jahre eine Hauptüberprüfung geben.

 

Ist das Thema der Rückgewinnung von Phosphat noch aktuell? Ist der Bau einer Zentrifuge hier hilfreich?
Es sei weiterhin das langfristige Ziel eine Phosphatrückgewinnung zu machen. Derzeit sind die Verfahren aber noch nicht wirtschaftlich. Zudem geht es hier um eine zentrale Lösung. Beispielsweise könnte aus der Asche des energetisch verwerteten Klärschlamms Phosphat rückgewonnen werden. Es hätte eine zentrale Verbrennungsanlage im Landkreis Ludwigsburg geben sollen. Die Planungen sind aber auf Grund von Einwendungen derzeit vom Tisch, was schade sei.

 

Abstimmung

 

Abschließend ging es um die Entscheidung zu folgendem Beschlussantrag:

  1. Der Beschluss der Verbandsversammlung über die Sanierung der bestehenden Kammerfilterpresse vom 29.07.2015 wird aufgehoben.
  2. Für die Klärschlammentwässerung wird als technisches Verfahren der Neubau einer Zentrifuge mit entsprechender Anlagenperipherie gewählt.
  3. Die SAG-Ingenieure aus Ulm werden mit der Ausführungsplanung und der Ausschreibung beauftragt.
  4. Im Zuge der Entwurfsplanung wird der Planung beauftragt Einsparpotentiale zu erkunden.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen. (Nach dem Gesetz zur kommunalen Zusammenarbeit sind bei Abstimmungen nur die Bürgermeister der Verbandsgemeinden stimmberechtigt.)

 


2. Haushaltsplan 2017 mit Finanzplanung 2016 -2020


Verbandsrechner Herr Schmelzer stellte den Haushaltsplan für 2017 und die Finanzplanung für 2016 – 2020 vor. Für 2017 soll folgende Haushaltssatzung gelten:

 

§1 Haushaltsplan

Der Haushaltsplan wird festgesetzt mit:

1. den Einnahmen und Ausgaben in Höhe von je 2.189.500 €
davon im Verwaltungshaushalt    1.722.500 €
im Vermögenshaushalt 467.000 €
2. dem Gesamtbetrag der Kreditaufnahme (Kreditermächtigung) in Höhe 0 €
3. dem Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 1.200.000 €

§2 Kassenkreditermächtigung

Der Höchstbetrag der Kassenkredite wird auf 250.000 €
festgesetzt   

§3 Umlage

 

1. Die Betriebskostenumlage beträgt für

Eberdingen 6,24 % 105.000 €
Hemmingen 16,37 % 275.700 €
Korntal-Münchingen 22,03 % 371.000 €
Markgröningen 25,88 % 436.000 €
Schwieberdingen 29,48 % 496.700 €
Summe 100,0 % 1.684.400 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Betriebskostenumlage orientiert sich an der Einwohnerzahl der Verbandsgemeinden, ergänzt um besondere (große) Gewerbebetriebe und der Abwassermenge. Die Aufteilung wird jährlich neu festgesetzt.

 

2. Die Kapitalumlage beträgt für

Eberdingen 6,9 % 32.200 €
Hemmingen 16,7 % 78.000 €
Korntal-Münchingen 17,0 % 79.400 €
Markgröningen 28,3 % 132.200 €
Schwieberdingen 31,1 % 145.200 €
Summe 100,0 % 467.000 €

Hinweis: Die prozentuale Aufteilung der Kapitalumlage erfolgt nach einem in der Satzung festgelegten Schlüssel.

 

Als weitere Informationen wurden folgende Punkte angegeben:
Die Sanierung des Nachklärbeckens ist noch nicht abgenommen. Damit hat auch die Gewährleistung noch nicht begonnen. Die Abnahme hätte direkt nach der Baumaßnahme bei einem noch leeren Becken gemacht werden müssen, ist aber nicht erfolgt. Es sind jedoch keine Mängel bisher aufgetreten.

 

Die Sanierung der Rücklaufschlammleitung wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Schlusszahlung ist hierzu erfolgt. Die Honorarschlussrechnung steht noch aus.

 

Das Klärwerk wir sich zur Erleichterung so mancher Arbeit einen gebrauchten Gabelstapler anschaffen. Hierzu sind im Haushaltsplan 20,000 € eingestellt.

 

Für die geplante Überschussschlammeindickung sind Planungsleistungen für 15.000 € eingestellt. Die gesamte Maßnahme soll 390.000 € kosten.

 

Für generelle Investitionen in die Kläranlage sind 72.000 € eingeplant. Hierunter fällt dann auch die Anschaffung einer Klimaanlage für die Klärwerkswarte.

 

In den folgenden Jahren stehen größere Investitionen an. Wie oben bereits ausgeführt wir eine neue Zentrifuge zur Klärschlammentwässerung für 1.543 Mio. € bis 2018 installiert werden. In 2019 erfolgt die Erneuerung der Überschussschlammeindickung für insgesamt 390.000 €. Für die Jahre 2019-2021 ist dann der Bau neuer Blockheizkraftwerke für insgesamt 1,35 Mio. € vorgesehen. Neue Sanitärbereiche für 230.000 € sollen in 2019 realisiert werden.

 

Die Finanzplanungen für die Folgejahre ergeben sich wie folgt:

  2018 2019 2020
Verwaltungshaushalt 1.768.000 € 1.804.000 € 1.836.000 €
Vermögenshaushalt 1.270.000 € 870.000 € 1.155.000 €

Das Investitionsprogramm müsse man als Investition in den Umweltschutz ansehen.

 

Ansonsten sei noch angemerkt, dass der Verband über eine Rücklage von 35.000 € verfügt. Schulden gibt es keine.

 

Abstimmung

 

Abschließend wurde noch folgender Beschlussantrag abgestimmt:

  1. Die Haushaltssatzung 2017 mit Haushaltsplan 2017 und Finanzplanung 2016 – 2020 wird zugestimmt.
  2. Der Haushaltsplan 2017 wird der Rechtsaufsichtsbehörde zur Genehmigung vorgelegt.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

 


3. Umstellung des Rechnungswesens auf das Eigenbetriebsrecht zum 01.01.2018

 

Das Rechnungswesen des Zweckverbands muss umgestellt werden. Derzeit erfolgt das Rechnungswesen nach der Kameralistik. Bis 2020 müssen alle Verwaltungen das Neue Kommunale Haushaltsrecht (NKHR) nutzen und darauf umstellen. Nach §20 Abs. 4 des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit besteht aber auch die Möglichkeit, für den Zweckverband die für Eigenbetriebe geltenden Vorschriften zu verwenden. Es wird deshalb vorgeschlagen, das Rechnungswesen nach dem Eigenbetriebsrecht umzustellen. Man erhofft sich dadurch eine Kostenersparnis und es gibt bereits Erfahrungen mit dem Eigenbetriebsrecht in der Markgröniger Stadtverwaltung, von der auch die finanztechnische Betreuung des Zweckverbands erfolgt. Die hierzu Notwendige Software ist bekannt und der notwendige Anlagennachweis ist bereits eingepflegt. Die Umstellung soll zum 01.01.2018 erfolgten. Für die Verbandsgemeinden ändert sich durch die Umstellung kaum etwas. Die Kosten für die Einführung des neuen Rechnungswesens belaufen sich auf 8.000 €. Es werden künftig für den laufenden Pflegeaufwand Kosten in Höhe von 2.500 € / Jahr anfallen.

 

Abstimmung

Auch bei diesem Tagesordnungspunkt gab es eine Abstimmung über folgenden Beschlussantrag:

  1. Der Umstellung der Wirtschaftsführung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen auf das Eigenbetriebsrecht zum 01.01.2018 wird zugestimmt.
  2. Die Verbandsverwaltung bereitet die notwendigen Änderungen der Verbandssatzung vor.
  3. Für die laufenden Geschäftsvorfälle wird das Buchführungsprogramm von der Firma DATEV eG eingesetzt.

Dem Beschlussantrag wurde erneut einstimmig zugestimmt.

 


4. Bekanntgaben und Anfragen

 

In der heutigen Sitzung gab es insgesamt 5 Bekanntgaben. Anfragen von Seiten der Verbandsmitglieder gab es keine.

 

Die geplante Exkursion ist nun auf den 11./12.05.2017 terminiert. An den beiden Tagen sollen die Kläranlagen in Kempten und in Ravensburg angeschaut werden. In Ravensburg ist eine 4. Reinigungsstufe im Betrieb, wie sie auch in Talhausen vorstellbar wäre. Die Exkursion dient dazu, Impulse und Ideen für das Klärwerk in Talhausen zu bekommen und sich neue Klärwerkstechniken anzuschauen.

 

Als zweiter Punkt wurde darüber informiert, dass die Gemeindeprüfungsanstalt Prüfungen der zuletzt getätigten Baumaßnahmen durchgeführt hatte. Hierzu gehörten die ertüchtigten Fernwirkanalgen, die instandgesetzte Rücklaufschlammleitung und das sanierte großen Nachklärbecken. Die Prüfungen verliefen positiv. Es gab keine Beanstandungen.

 

Bei der Blitzschutzanlage rechnete man mit Kosten in Höhe von 80.000 €. Ein erhaltenes Angebot für die Erneuerung der Blitzschutzanlage belief sich auf 79.750 €. Im Nachgang hat sich jedoch ein Fehler beim Angebot eingeschlichen, der sich dieses Mal positiv ausgewirkt hat. Ein neues Angebot konnte mit rund 45.000 abgegeben werden, was positiv aufgenommen wurde.

 

Wie schon bei der letzten Verbandsversammlung angekündigt müssen für alle Regenrücklaufbecken Betriebsanweisungen erstellt werden. Diese Betriebsanleitungen werden nun sukzessiv erstellt. Pro Regenrücklaufbecken entstehen rund 1.000 € an Kosten.

 

Zum Schluss wurde noch bekanntgegeben, dass man an der Bündelungsausschreibung zu Stromlieferung teilgenommen hat und hier einen Vertrag für die nächsten zwei Jahre abgeschlossen hat.

11.08.2016: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie unseren Bericht in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 32/2016 über die Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 27.07.2016.

 

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Das große Nachklärbecken ist wieder voll im Einsatz
Hier sind die biologischen Helfer am Werk

27.07.2016 Öffentliche Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Verbandsversammlung fand dieses Mal im Sitzungssaal des Rathauses in Hemmingen statt. Ein besonderes Ambiente. Verbandsvorsitzender Herr Kürner begrüßte alle Mitglieder der Versammlung.

Folgende Punkte standen auf der Tagesordnung:

  1. Vergabe der Arbeiten für die Erneuerung der Rücklaufschlammleitung und das provisorische Pumpwerk
  2. Technischer Betriebsbericht 2015
  3. Feststellung der Jahresrechnung2015
  4. Abrechnung der Maßnahmen Ertüchtigung der Fernwirkanlagen
  5. Bekanntgaben und Anfragen

Alle Tagesordnungspunkte der Sitzung wurden in einer Verwaltungsratssitzung am 29.06.2016. vorbesprochen und einstimmig zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen. Im Folgenden nun die Details zu den einzelnen Tagesordnungspunkten.

 

1. Vergabe der Arbeiten für die Erneuerung der Rücklaufschlammleitung und das provisorische Pumpwerk

 

Herr Messerschmied von das Fa. SAG-Ingenieure stellte diesen Tagesordnungspunkt vor. Als entdeckt wurde, dass sich die Rücklaufschlammleitung in einem schlechten Zustand befindet, war man allgemein überrascht. Die Leitung muss sofort saniert werden, um den Betrieb der Kläranlage weiter aufrechtzuerhalten. Die Leitung weist viele Schadstellen auf, welche durch Kamerafahrten innerhalb der Leitung bestätigt wurden. Es zeigten sich viele chemisch korrodierte Stellen.
Über die Rücklaufschlammleitung wird dem Nachklärbecken Klärschlamm entnommen und der Vorstufe zugeführt. Während den Arbeiten muss auch das Pumpwerk außer Betrieb genommen werden. Daraus ergibt sich ein eingeschränkter Klärbetrieb, weshalb das Landratsamt als Aufsichtsbehörde direkt mit involviert ist. Die Rohrleitung liegt in einem Rohrkeller, der unterirdisch über das Klärwerksgelände verläuft. Diesen in den 90er Jahre zu errichten, zeichnet sich jetzt erneut finanziell positiv aus. Würde die Rücklaufschlammleitung normal in der Erde liegen, wären die Arbeiten zum einen kostenintensiver und würden zudem länger andauern.

 

Für die Arbeiten beim Rohrleitungsbau haben zwei Firmen ein Angebot abgegeben. Für das provisorische Pumpwerk lediglich eine Firma. Der ursprünglich ermittelte Kostenrahmen in Höhe von über 800.000 € wurde mit den Angeboten erfreulicherweise deutlich unterschritten. In Summe fallen folgende Kosten an:

  • Rohrleitungsbau: 356.000 €
  • Prov. Pumpwerk: 114.500 €
  • Honorare: 75.000 €
  • Sonstige Baunebenkosten: 34.000 € (Kamerabefahrungen, Genehmigungsgebühren, sonstige Kosten)

Der Verbandsrechner Herr Schmelzer fügte hinzu, dass die Ausgaben als außerplanmäßige Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Es wird kein Nachtragshaushalt für 2016 erstellt. Es wird einmalig die Kapitalumlage der Verbandsgemeinden von 284.500 € auf 864.500 € erhöht. Für Schwieberdingen entsteht hiermit ein Sonderbetrag von 180.380 €, so dass für Schwieberdingen die Kapitalumlage in 2016 insgesamt 268.800 € beträgt. Schwieberdingen hat einen durch die Satzung festgelegten Anteil von 31,1 % an der Kapitalumlage.

 

Beschlussvorschlag

  1. Die Arbeiten für den Rohrleitungsbau werden an die Fa. RIB Rohrleitungs- und Industriebau GmbH aus Ingolstadt zum Angebotspreis von brutto 356.491,13 € vergeben.
  2. Die Arbeiten für das provisorische Pumpwerk werden an die Fa. Hidrostal Pumpenbau GmbH aus Borna zum Angebotspreis von 114.432,54 € vergeben.
  3. Die erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 580.000 € werden im Vermögenshaushalt 2016 auf Finanzposition 2.7000.9500.000-0030 außerplanmäßig bereitgestellt.

Dem Beschlussvorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

 

2. Technischer Betriebsbericht 2015
 

Der neue Betriebsleiter Herr Müller stellte den technischen Betriebsbericht vor. Das Klärwerk Talhausen arbeiten innerhalb seiner Parameter völlig zufriedenstellend und befindet sich im Vergleich mit anderen Kläranlagen des Landkreises in einem guten Mittelfeld.

 

Die Abwassermengen liegen in 2015 unterhalb der Werte der Vorjahre. Folgende Tabelle zeigt eine Übersicht.

Jahr 2012 2013 2014 2015
Abwassermenge
in m³
4.792.971 6.007.083 5.050.264 4.584.391

Die Werte korrelieren gut mit den Niederschlagsmengen der letzten Jahre, welche ebenso schwanken. Für Herrn Müller ist das auch eine kleine Bestätigung dafür, dass die Messung der Abwassermenge gut funktioniert.

 

Bezogen auf die Reinigungsleistung der Kläranlage konnten erneut gute Werte für das Betriebsjahr 2015 festgestellt werden. Beim CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf: Ein Maß für die Summe aller im Abwasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen mit Sauerstoff oxidierbaren Stoffe, welche es abzubauen gilt) liegt ein Abbaugrad von 95,7 % vor. Stickstoff wurde zu 84,1 % und Phosphor wurde zu 93,3 % dem Abwasser entzogen. Bei den amtlichen Probeentnahmen durch Mitarbeiter des Landratsamts wurde keiner der Grenzwerte überschritten. Es gab keine Beanstandungen.

 

Der Fremdwasseranteil liegt in 2015 erneut bei 34,7 %. Es sei ein Zufall, dass sich der gleiche Wert zu 2014 ergeben hat.

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Energiebedarf und -verbrauch des Klärwerks. Die Eigenerzeugung erfolgt über drei Blockheizkraftwerksmodule.

Jahr 2013 2014 2015
Bezug ENBW kWh 1.442.736 1.418.025 1.356.190
Eigenerzeugung kWh 851.408 775.710 781.079
Gesamtverbrauch kWh 2.294.244 2.193.735 2.137.269
Eigenerzeugung % 37,11 35,36 36,55

Die nächste Tabelle zeigt die Daten zur Gaserzeugung und deren Verwertung.

Jahr 2013 2014 2015
Gaserzeugung in Summe m³ 517.332 453.355 510.219
Verbrauch Blockheizkraftwerk m³ 477.136 433.268 455.997
Verbrauch Heizung m³ 15.042 9.460 29.252
Verbrauch Gasfackel m³ / % 25.154 /
4,8
10.627 /
2,3
24.970 /
4,8

Betriebs- und Entsorgungsmengen:

Jahr 2013 2014 2015
Rechengut t 82,77 83,53 77,76
Sandanfall t 30,00 42,05 37,80
Fe2-Chlorid * t 664,08 562,04 585,88

Kalkhydrat t

583,02 556,58 479,44
Klärschlammanfall m³ 33.731 29.150 33.497
Entwässerter Klärschlamm t 3.711,19 3.261,43 3.381,80

* Laut Wikipedia wird Fe2-Chlorid bei der Abwasserreinigung als Fäll- und Flockungsmittel verwendet. Es dient zur Phosphatelimination, das heißt zur Ausfällung von Phosphaten (Waschmittel- bzw. Spülmittelbestandteile).

 

Der Klärschlammanfall war in 2015 wieder höher als im Vorjahr. Dagegen blieb die Menge an entwässertem Klärschlamm recht konstant. Das kann auf die Zugabe von Enzymen zurückgeführt werden.

 

Die Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen den Bericht zur Kenntnis. Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner dankte Herrn Müller abschließend im besonderen Maße für seinen Bericht. Es sei bemerkenswert, wie Herr Müller die Anlage beherrsche. Das Rathaus sei jederzeit eingebunden. Es ergeht ein großes Kompliment an Herrn Müller.

 

3. Feststellung der Jahresrechnung 2015

 

Verbandsrechner Herr Schmelzer stellte die Jahresrechnung vor. Das Jahr 2015 war durch die Ertüchtigung der Fernwirktechnik für die Regenrücklaufbecken und die Sanierung des großen Nachklärbeckens geprägt. Der Haushalt viel zum Jahresende jedoch geringer aus, als ursprünglich eingeplant.

 

Das Ergebnis der Jahresrechnung 2015 des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen wird gemäß §95 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg wie folgt festgestellt:

I. Verwaltungshaushalt 1.498.383,71 €  
II. Vermögenshaushalt 815.221,40 €  
III. Vermögen    
  Allgemeine Rücklage    
  Stand: 01.01.2015 25.564,59 €  
  Stand: 31.12.2015 35.000,00 €  
IV. Schuldenstand 0 €  
V. Die dargestellten über- und außerplanmäßigen Ausgaben werden von der Verbandsversammlung genehmigt
VI. Umlagen    
   
  Die Betriebskostenumlage wird 2015 wie folgt abgerechnet:
  Eberdingen 91.297,48 € 6,24 %
  Hemmingen 239.608,86 € 16,37 %
  Korntal-Münchingen 322.522,85 € 22,03 %
  Markgröningen 378.958,42 € 25,88 %
  Schwieberdingen 431.722,00 € 29,48 %
  Gesamt 1.464.109,60 € 100,00 %
  Die Aufteilung der Betriebskostenumlage wird entsprechend der Einwohneranzahl, der verkauften Abwassermenge und speziellen gewerblichen Großverbrauchern (Fa. Bosch, Fa. Kumpf, Fa. Huber) ermittelt.
       
  Die Kapital- und Tilgungsumlage wird 2015 wie folgt abgerechnet:
  Eberdingen 54.024,82 € 6,90 %
  Hemmingen 130.755,43 € 16,70 %
  Korntal-Münchingen 133.104,64 € 17,00 %
  Markgröningen 221.580,07 € 28,30 %
  Schwieberdingen 243.503,19 € 31,10 %
  Gesamt 782.968,45 € 100,00 %
  Die Aufteilung der Kapital- und Tilgungsumlage ist in der Satzung festgeschrieben.

Die Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts fielen in 2015 geringer aus als ursprünglich geplant. Anstatt 1.739.200 € belieft sich der Haushalt nur auf die oben genannten 1.498.383,71 €. Die Differenz ergibt sich durch Minderausgaben beim Gebäudeunterhalt, Einsparungen beim Unterhalt des Klärwerks, einem geringeren Verbrauch an Betriebsmitteln, Einsparungen beim Betriebsstrom, einer Kostenreduzierung bei der Klärschlammentsorgung und durch den Wegfall einer Abwasserabgabe.

 

Die Einsparungen bei den Betriebskosten resultieren aus den geringeren Abwasser- und Schlammengen im Jahr 2015 und durch die Optimierung des laufenden Betriebs. Da das große Nachklärbecken saniert wurde und deshalb über 3 Monate außer Betrieb war, fielen auch hier entsprechend weniger Betriebskosten an.

 

Die Betriebskostenumlage basiert auf der Berücksichtigung von 41.353 angeschlossen Einwohnern zzgl. Von 4.241 "fiktiven betrieblichen Einwohnern" der bereits oben genannten Großverbraucher. Somit sind insgesamt 45.594 Einwohner mit einer Abwassermenge von 2.092.462 m³ herangezogen.

 

Der Vermögenshaushalt fiel mit 815.221,40 € in 2015 ebenfalls geringer als die geplanten 881.000 € aus. Normalerweise entspricht die Höhe des Vermögenshaushalts der Höhe der Kapitalumlage. Da in 2015 Einnahmen in Höhe von 32.252,95 € erzielt wurden (Ersatz Planungsleistungen Ertüchtigung Fernwirkanlage), fiel die Kapitalumlage mit 782.968,45 € entsprechend niedriger aus.

 

Die Rücklage konnte auf 35.000 € ausgebaut werden und liegt nun über dem gesetzlichen Mindestbestand von 30.500 €.

 

Beschlussantrag

  1. Dem dargestellten Betriebskostenumlageschlüssel für das Jahr 2015 wird zugestimmt.
  2. Die Jahresrechnung 2015 wird festgestellt.
  3. Die dargestellten über- und außerplanmäßigen Ausgaben werden genehmigt.

Die stimmberechtigten Mitglieder der Verbandsversammlung nahmen den Beschlussantrag einstimmig an.


4. Abrechnung der Maßnahmen Ertüchtigung der Fernwirkanlagen

 

Der Verbandsrechner Herr Schmelzer stellte auch diesen Tagesordnungspunkt vor. Im Folgenden ist der Text der Vorlage wiedergegeben.

 

Der Zweckverband Talhausen hat federführend die Maßnahmen der Ertüchtigung der Fernwirkanlagen (Regenüberlaufbecken) für die Verbandskommunen koordiniert und abgewickelt. Die Arbeiten für die Elektro-, Steuer-, Mess- und Regeltechnik wurden für 580.600,49 € und für die Maschinentechnik für 90.939,80 € beide am 15.01.2014 vergeben. Die eigentlichen Arbeiten begannen im Frühsommer 2014 und gingen rund 1,5 Jahre. Die Planung und Bauleitung hatten die SAG-Ingenieure aus Ulm. Während der Bauphase was das Betriebspersonal stark in die Projektabwicklung mit eingebunden. Die ertüchtigten Fernwirkanlagen gingen im Juli 2015 in Betrieb, damit mit der Maßnahme am Nachklärbecken begonnen werden konnte. Die Maßnahmen wurden im Herbst 2015 dann vollständig abgeschlossen und abgenommen. Die ursprüngliche Kostenberechnung für das Projekt lag bei rund 860.000 € incl. der Baunebenkosten.

 

Die Maßnahme wurde Ende 2015 mit einer Gesamtsumme von 849.991 € abgerechnet. Davon entfielen auf die EMSR-Arbeiten rund 618.000 €, auf die Maschinentechnik 116.000 € und auf die Netzanschlüsse 28.417 €. Die Honorare und sonstige Baunebenkosten schlugen mit rund 87.000 € zu Buche. Von den Gesamtkosten entfallen 93.636 € auf die Leitwarte des Klärwerks. Die Kosten wurden 2014 und 2015 über die Kapitalumlage mit den Verbandskommunen abgerechnet. Die restlichen Aufwendungen wurden verursachergerecht auf die Kommunen verteilt.

 

Die Techniker der Verbandsgemeinden hatten Mitte Mai 2016 die Möglichkeit, die geleisteten Arbeiten in Augenschein zu nehmen und sich die neue Technik erläutern zu lassen.

 

Es war insgesamt sinnvoll dieses Projekt gemeinsam, sprich interkommunal, durchzuführen. Es muss aber angemerkt werden, dass die Bearbeitung bei der Verbandsverwaltung einen erheblichen personellen und zeitlichen Aufwand verursacht hat.

 

Ergänzung:
Das Landratsamt führte am 26.04.2016 eine Begehung von verschiedenen Regenüberlaufbecken in Unterriexingen durch. Von der Aufsichtsbehörde wurde darauf hingewiesen, dass für die Regenüberlaufbecken Betriebsanweisungen gefordert werden und dass diese Forderung auf alle Regenbehandlungsanalgen ausgedehnt wird. Der Verband und die Verbandskommunen haben i.d.R. keine derartigen Betriebsanweisungen. Deshalb müssen diese erst erarbeitet werden. Vom Verband wird empfohlen, dass die Betriebsanweisungen von den SAG-Ingenieuren erstellt werden, die entsprechende vertiefende Kenntnisse von den Anlagen haben. Der Verband holt hierfür ein Angebot ein und würde die Sache dann wieder interkommunal abwickeln.

 

5. Bekanntgaben und Anfragen

 

Es ist eine Exkursion zu zwei Kläranlagen in Ravensburg und Kempten geplant. Dort wolle man sich neue Klärwerkstechnik (z.B. eine 4. Reinigungsstufe) anschauen, um diese möglicherweise auch in Talhausen umsetzen zu können. Als Termine wurde der 11./12.05.2017 bzw. der 18./19.05.2017 in Aussicht gestellt. Natürlich würde auch ein Rahmenprogramm (Weinverkostung etc.) angeboten.

 

Die Ertüchtigung des Blitzschutzes steht noch in diesem Jahr an. Die Erneuerung ist im Besonderen wegen des Gastanks erforderlich. Die Kosten werden auf 50.000 € zzgl. der Baunebenkosten abgeschätzt. Auf Grund des geringen Betrages fällt die Genehmigung in den Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsbeirats. Die Verbandsversammlung wird mit der heutigen Bekanntgabe hierüber informiert.

26.11.2015: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie unseren Bericht in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 48/2015 über die Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 19.11.2015. Bringen Sie sich auf den aktuellen Stand beim Klärwerk.

 

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Das große Nachklärbecken ist wieder in Betrieb

19.11.2015 Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Sitzung fand im Sitzungssaal des Rathauses in Korntal statt. Folgende Punkte standen auf der Tagesordnung:

  1. Vergabe der Klärschlammentsorgung für die Jahre 2016 und 2017
  2. Haushaltsplan 2016 mit Finanzplanung 2017 - 2019
  3. Allgemeine Finanzprüfung 2008 - 2012
  4. Bekanntgaben und Anfragen

Alle Tagesordnungspunkte der Sitzung wurden in einer Verwaltungsratssitzung am 05.11. vorbesprochen und einstimmig zur Zustimmung der Verbandsversammlung empfohlen.

 

1. Vergabe der Klärschlammentsorgung für die Jahre 2016 und 2017

 

Herr Schmelzer, in seiner Rolle als Verbandsrechner, stellte den Tagesordnungspunkt vor.
Der aktuelle Vertrag zur Klärschlammentsorgung läuft Ende 2015 aus. Unter Führung des Kämmerers von Markgröningen wurde die Anschlussvergabeverfahren organisiert. Das Gruppenklärwerk tritt nicht alleine in die Verhandlungen ein, sondern ist ein Partner von insgesamt 7 Klärwerken im Landkreis Ludwigsburg, die gemeinsam die Verwertung bzw. Entsorgung des Klärschlamms organisieren. Bei diesem Klärwerksgruppe fällt im Jahr ca. 14.370 t getrockneter Klärschlamm an. Das Gruppenklärwerk Talhausen trägt hier mit 4.000 t den größten Anteil bei. Der Klärschlamm wird weiterhin einer thermischen Verwertung zugeführt.

 

Die neue Ausschreibung umfasst die Klärschlammentsorgung in den Jahren 2016 und 2017. Es soll zudem eine Option bestehen, den Vertrag bis 2018 verlängern zu können. Es haben mehrere Firmen ein Angebot eingereicht. Am wirtschaftlichsten war das Angebot der Fa. MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH aus Karlsbad-Ittersbach. Ausgehandelt wurde ein Preis von ca. 67 € / Tonne, was bei erwarteten 4.000 Tonnen in 2016 ein Betrag von rund 266.000 € ergibt. Mit der gleichen Firma hatte man bereist die letzten Jahre gut zusammengearbeitet.

 

Basierend auf eine Frage aus den Reihen der Verbandsmitglieder wurde auf den Phosphorgehalt des Klärschlamms eingegangen. Im Klärschlamm ist als Bestandteil Phosphor enthalten. Dieser gelangt hauptsächlich über Phosphate in Waschmittel in das Abwasser und damit in den Klärschlamm. Da Phosphor ein wichtiger Dünger in der Landwirtschaft ist, wurde die Frage nach einer Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm gestellt. Diese Rückgewinnung sei technisch möglich aber derzeit nicht wirtschaftlich darstellbar. Deshalb würde man nach der Verbrennung des Klärschlamms dessen Asche einlagern um zu einem späteren Zeitpunkt den Phosphor extrahieren zu können (wenn es in Zukunft ein wirtschaftlich tragfähiges Verfahren gibt).

Die Verbandsversammlung gab einstimmig seine Zustimmung zu folgenden Beschlusspunkten:

  1. Die obige Firma wird für die nächsten 2 Jahre mit der Abfuhr, dem Transport und der Verwertung des Klärschlamms beauftragt
  2. Die Entsorgung findet auch statt, wenn Grenzwerte im Klärschlamm überschritten werden (Diesen Fall wolle man nach Möglichkeit vermeiden. Tritt er doch ein, wird eine Zulage auf den normalen Preis berechnet)
  3. Die Verbandsversammlung wird beauftragt den Vertrag abzuschließen

 

2. Haushaltsplan 2016 mit Finanzplanung 2017 - 2019

 

Der Haushaltsplan für das Gruppenklärwerk Talhausen wird für 2016 wie folgt festgesetzt:

Haushalt insgesamt (VWHH + VMHH) 1.981.600 €
Verwaltungshaushalt VWHH (für den Betrieb des Klärwerks) 1.697.100 €
Vermögenshaushalt VMHH (für Investitionen) 284.500 €
Kreditaufnahmen 0 €
Verpflichtungserklärung 720.000 €
Höchstbetrag der Kassenkredite 250.000 €

Begriffserläuterung: Eine Verpflichtungsermächtigung ist eine finanzielle Verpflichtung, welche nicht im aktuellen Haushaltsjahr ansteht. Sie weist einen finanziellen Posten in einem Folgejahr aus, wo schon heute dessen Notwendigkeit ersichtlich ist.

 

Die oben ausgewiesene Verpflichtungsermächtigung gilt für das Jahr 2017. Dort soll, wie bereits von der Verbandsversammlung beschlossen, die bestehende Kammerfilterpresse für die Entwässerung des Klärschlamms saniert werden.

 

Der Gesamthaushalt in 2016 liegt ca. um 25 % niedriger als der Haushalt in 2015 (2.620.200 €). Dies liegt daran, da in 2016 keine großen Investitionen geplant sind. 2016 wird damit ein "ruhiges Jahr".

 

Die Betriebskosten des Klärwerks (welche sich im Verwaltungshaushalt widerspiegeln) werden mittels einer Betriebskostenumlage über die Verbandsgemeinden erhoben. Über vergütete Wartungsleistungen und Zinsen von Geldanlagen reduziert sich der Verwaltungshaushalt in Höhe von 1.697.100 € um 35.500 € auf 1.661.600 €. Dieser Posten ergibt dann die Gesamthöhe der Betriebskostenumlage. Der Schwieberdinger Anteil, welcher der größte Anteil ist, beträgt 29,47 % bzw. 489.600 €.

 

Für den Vermögenshaushalt bzw. für Investitionen wird eine Kapitalumlage von den Gemeinden erhoben. Der Anteil für Schwieberdingen beträgt hier 31,1 % bzw. 88.500 €.

 

Folgende Investitionen sind in 2016 geplant:

Nachrüstung Blitzschutz (Verschoben aus 2015) 94.500 €
Sanierung Kammerfilterpresse (Planungsleistungen) 75.000 €
Sanierung Nachklärbecken – Restzahlungen 50.000 €
Ertüchtigung Fernwirktechnik – Restzahlungen 20.000 €
Automatisierungstechnik SPS 20.000 €
Pumpwerk Unterriexingen – Fliesenleger 15.000 €

Sonstige Ausgaben

10.000 €
Summe 284.500 €

Die Finanzplanung für 2017 bis 2019 kann folgender Tabelle entnommen werden:

Jahr Verwalungs-
haushalt
(Betrieb)
Vermögens-haushalt
(Investition)
Bemerkung zum Vermögens-
haushalt
2015 1.739.000 € 881.000 € Sanierung des Nachklärbeckens
2016 1.697.000 € 284.500 €  
2017 1.780.000 € 760.000 € Sanierung der Kammerfilterpresse
2018 1.766.000 € 360.000 € Planungsleistungen für das Blockheizkraftwerk
2019 1.819.000 € 940.000 € Anschaffung des Blockheizkraftwerks

Der Haushaltsplan und die Finanzplanung wurde einstimmig von der Verbandsversammlung angenommen.

 

3. Allgemeine Finanzprüfung 2008 – 2012

 

Die Finanzprüfung seitens der Rechtsaufsichtsbehörde ist abgeschlossen und des gab keinen negativen Befund. Die Verbandsversammlung nahm den Abschluss der Prüfung zur Kenntnis.

 

4. Bekanntgaben und Anfragen

 

Die Sanierung des Nachklärbeckens ist abgeschlossen. Das Becken ist seit dem 12.11.2015 wieder in Betrieb. Die Kosten für die Sanierung sind gegenüber der Planung von 480.000 € auf ca. 575.000 € angestiegen. Es wurden zwei hauptsächliche Gründe angegeben. Zum einen waren die Betonarbeiten am Becken aufwändiger als geplant. Diese Mehraufwände waren nicht absehbar, aber auch nicht vermeidbar. Man hat die zusätzlichen Arbeiten so oder so durchführen müssen. Als weiterer Grund wurde der Unfall im August 2015 angegeben. Hier war unbeabsichtigt ungeklärtes Abwasser in die Glems gelangt. Das Landratsamt hat daraufhin den Bau eines provisorischen Abwasserpumpwerks eingefordert, um einen weiteren Störfall zu vermeiden. Die zusätzlichen Kosten von knapp 100.000 € werden durch Einsparungen und die Verschiebung der Nachrüstung Blitzschutzes im Haushalts 2015 kompensiert. Ein Nachtragshaushalt ist nicht notwendig.

 

Der Verbandsvorsitzende Herr Kürner gab an, dass es eine Ausnahme gewesen sei, dass die Sitzung dieses Mal bereist um 15:00 stattfand. Auf Grund von Terminkonflikten war kein anderer Termin möglich. Bei der nächsten Sitzung strebe man wieder einen regulären Beginn um 18:00 Uhr an.

 

Der langjährige Betriebsleiter des Klärwerks, Herr Penka, wurde vom Verbandsvorsitzenden mit Dank und Lob verabschiede. Herr Penka tritt zum Jahresende in den Ruhestand. Überreicht wurde ein Weinpresent und ein Gutschein. Sein Nachfolger wird Herr Müller, der ab dem 01.12.2015 seine neue Stelle antritt.

14.08.2015: Artikel auf www.stuttgarter-zeitung.de

 

Titel des Berichts: Nach Störfall: Glems ist wieder sauber

 

Entwarnung an der Glems. Nach dem Störfall beim Klärwerk Talhausen hat die Glems wieder einen Normalzustand erreicht.

 

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11.08.2015: Artikel auf www.lkz.de

 

Titel des Berichts: Fischpopulation in Teil der Glems getötet

 

Am nächsten Tag gab es weitere Details zum Fischsterben.

 

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10.08.2015: Artikel auf www.lkz.de

 

Titel des Berichts: Störfall in Kläranlage tötet Fische in der Glems

 

In der Kläranlage in Talhausen hat sich ein Störfall ereignet. Wegen starken Regens und der Sanierung des Nachklärbeckens ist ungeklärtes Wasser in die Glems gelangt. In der Glems sind daraufhin ab der Einlassstelle des Klärwerks bis zur Enzmündung wohlmöglich alle Fische verendet. Sauerstoffmangel war die Ursache.

 

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04.08.2015: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie unseren Bericht in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 32/2015 über die Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 29.07.2015. Der Bericht bietet Zahlen, Informationen und Hintergründen. Alles über unser Abwasser...

 

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Das Nachklärbecken 1 wird derzeit generalsaniert
Blick von den Weinbergen auf das Klärwerk (Dank an Familie Kührer aus Markgröningen für die Ermöglichung dieser Aufnahme)

29.07.2015: Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Sitzung fand im Sitzungssaal des Spitalgebäudes in Markgröningen statt. Folgende Punkte standen auf der Tagesordnung:

  1. Technischer Betriebsbericht 2014
  2. Feststellung der Jahresrechnung 2014
  3. Innovative Klärschlamm- und Energiekonzeption
  4. Fortschreibung Bedarfsanalyse 2015 – 2019
  5. Bekanntgaben und Anfragen

 

Hintergrund:

Der Zweckverband für das Klärwerk Talhausen ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Eberdingen-Hochdorf, Hemmingen, Korntal-Münchingen, Markgröningen und Schwieberdingen. Schwieberdingen ist die größte Gemeinde des Verbands und trägt auch deshalb die höchsten Anteile zur Finanzierung bei.

 

Die Homepage des Zweckverbands findet sich hier:
http://www.zweckverband-talhausen.de/

Gesetzlicher Hintergrund: Abwasserverordnung:
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/abwv/gesamt.pdf

Link zur SAG (Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH), Beauftragtes Unternehmen für den Betrieb des Klärwerks:
http://www.sag-ingenieure.de/


Technischer Betriebsbericht 2014

Herr Penka stellte den Betriebsbericht vor. Die in 2014 verarbeitete Abwassermenge war verglichen mit dem Vorjahr deutlich geringer. Das lag hauptsächlich daran, da 2014 nicht so regenreich gewesen ist wie das Jahr 2013. Die Daten im Überblick und ein Vergleich Vorjahren:

Jahr 2012 2013 2014
Abwassermenge m³

4.792.971

6.007.083 5.050.264
Jahresschmutzwassermenge m³ 2.544.498 3.602.800 3.148.452

Das Klärwerk war im Mittel mit dem Abwasser von 41.769 Einwohnern aus den Verbandsgemeinden belastet.

 

Das Klärwerk benötigt Energie, welche teilweise selbst erzeugt wird.

 

Die Stromerzeugung erfolgt über drei Blockheizkraftwerksmodule (Diese sollen ersetzt werden, siehe Tagesordnungspunkt 3 und 4).

Jahr 2012 2013 2014
Bezug ENBW kWh 1.435.674 1.442.736 1.418.025
Eigenerzeugung kWh 832.044 851.408 775.710
Gesamtverbrauch kWh 2.267.718 2.294.244 2.193.735
Eigenerzeugung % 36,69 37,11 35,36

Im Blockheizkraftwerk wird das anfallende Klärgas verwertet. Es entsteht Strom und Abwärme für die Gebäude- und Faulturmbeheizung. Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die erzeugten Kilowattstunden.

Jahr 2012 2013 2014
Elektrische Energie kWh 832.044 851.408 775.710
Wärmeenergie (Faulturm) kWh 1.714.847 1.753.900 1.355.165
Heizungsenergie (Gebäude) kWh 171.484 175.390 135.516

Die beim Klärwerk anfallende Klärgase werden energetisch umgesetzt. Nur ein kleiner Teil wird über eine Gasfackel verbrannt. Die direkte Nutzung der Klärgase ist eine Voraussetzung, um für das Klärwerk eine Betriebsgenehmigung zu erhalten. Die folgende Tabelle zeigt die erzeugte Gasmenge und deren Verbrauch.

Jahr 2012 2013 2014
Verbrauch Blockheizkraftwerk m³ 476.666 477.136 433.268
Verbrauch Heizung m³ 5.289 15.042 9.460
Verbrauch Gasfackel m³ 13.192 25.154 10.627
Gaserzeugung in Summe m³ 495.147 517.332 453.355

Betriebs- und Entsorgungsmengen:

Jahr 2012 2013 2014
Rechengut t 100,87 82,77 83,53
Sandanfall t 36,36 30,00 42,05
Fe2-Chlorid * t 421,15 664,08 562,04

Kalkhydrat t

412,28 583,02 556,58
Klärschlammanfall m³ 28.806 33.731 29.150
Entwässerter Klärschlamm t 3.365,27 3.711,19 3.261,43

* Laut Wikipedia wird Fe2-Chlorid bei der Abwasserreinigung als Fäll- und Flockungsmittel verwendet. Es dient zur Phosphatelimination, das heißt zur Ausfällung von Phosphaten (Waschmittel- bzw. Spülmittelbestandteile).

 

Die Beschaffenheit des Faulschlammes ist nicht konstant. Daraus ergeben sich die unterschiedlichen Mengen Verbrauchsmengen von Fe2-Chlorid und Kalkhydrat.

 

Die Schadstoffe werden im Rahmen der Erfordernisse und Grenzwerte aus dem Abwasser entfernt. Bei den amtlichen Probenahmen wurde bei einer Messung der gemeldete Grenzwert für Gesamtphosphor überschritten.

 

In 2014 wurden folgende Reparaturen durchgeführt:

  • Frequenzumrichter für Kreislaufwasserpumpe 1
  • Lager am Seilförderer
  • Mitnehmerbleche für die Trogkettenförderer eingeschweißt
  • Austausch des Düsenboden Sandwäschers
  • Magnetventil Hochdruckpumpe
  • Generator Blockheizkraftwerk 3
  • Abwurfrichter der Pressen ausgebessert
  • Sandfangkompressor neu gelagert
  • Sandfangantrieb komplett gelagert
  • Austausch der Brauchwasserventile im Rechenhaus
  • Wartung Blockheizkraftwerk 1 + 3
  • Membran am Gasbehälter

Folgende Ersatzbeschaffungen wurden getätigt:

  • Membranen für die Belüftungsbecken
  • Dispergierer im Labor
  • Rührwerk in Ex-Ausführung im Filtratspeicher
  • Füllstandsmessung Filterkuchensilo
  • Waschpresse

Und es gab folgende Neubeschaffungen:

  • Alu-Dreibock
  • Rasenmäher mit Schneeschieber
  • Brauchwasserdruckbehälter im Rechenhaus
  • Sauerstoffsensoren für die Belebung

Ausblick auf die geplanten Investitionen in 2015:

  • Sanierung des Nachlaufbeckens 1
  • Austausch Membranbelüfter
  • Ex-Füllstandsmessung für den Filtratspeicher
  • O²-Sonden Biologie
  • Umrüstung Regenüberlaufbecken

 

Feststellung der Jahresrechnung 2014

Nach Aussage von Herrn Schmelzer war das Jahr 2014 ein normales und unspektakuläres Betriebsjahr. Für den Verwaltungshaushalt ergaben sich Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1.551.942,41 €. Gegenüber der Planung für das Jahr 2014 waren das rund 209.000 € weniger als die vorgesehenen 1.761.000 €. Es wurden weniger Geldmittel benötigt wegen

  • zeitliche Verschiebung von Maßnahmen und Minderausgaben beim Gebäudeerhalt
  • Einsparungen beim Klärwerks-Unterhalt
  • rückläufige Mengen bei der Klärschlammentsorgung und den Verbrauchs- und Betriebsmitteln

Die 209.000 € konnten den Verbandskommunen anteilig rückerstattet werden.

 

Der Vermögenshaushalt (für Investitionen) lag bei 226.996,82 €. Auch hier lag der Endwert deutlich unterhalb des Planansatzes von 439.000 €. So gab es zeitliche Verzögerungen beim Pumpwerk Unterriexingen und die Nachrüstung des Blitzschutzes wurde auf das Jahr 2015 verschoben.
Realisiert wurden beispielsweise die Ertüchtigung der Fernwirkanlagen zur Steuerung der Rückhaltebecken. Zudem wurde die Hochwasservorsorge (inklusive von Ausgleichsmaßnahmen) abgeschlossen.

 

In der Rücklage befinden sich 25.564,59 €.

 

Schulden gibt es keine.

 

Für die Betriebskosten der Kläranlage wird eine Umlage von den Verbandsgemeinden erhoben. Der Betriebskostenumlageschlüssel ergibt sich basierend auf der Einwohnerzahl (Gewichtung 40 %) und der Abwassermenge (Gewichtung 60 %) der Gemeinde. Separat mit eingerechnet werden Großfirmen mit einer hohen Abwassererzeugung. In Schwieberdingen ist das die Fa. Bosch, in Markgröningen die Fa. Kumpf und in Hemmingen die Fa. Huber. Die Umlageschlüssel sind wie folgt festgesetzt:

  • Eberdingen-Hochdorf: 6,14 %
  • Hemmingen: 16,4 %
  • Korntal-Münchingen: 21,75 %
  • Markgröningen: 26,24 %
  • Schwieberdingen: 29,47 %

Für Schwieberdingen ergibt sich damit eine Betriebskostenumlage von 446.403,26 €. Dieser Anteil fließt in den Verwaltungshaushalt ein.

 

Für den Vermögenshaushalt gilt ein anderer Umlageschlüssel. Hier ist Schwieberdingen mit einem Prozentsatz von 31,1 % beteiligt bzw. mit einem Betrag von 70.596,01 €.

 

Innovative Klärschlamm- und Energiekonzeption

 

Basierend auf Daten aus den Jahren 2012 und 2013 wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um Verbesserungen in der Klärschlamm- und Energiekonzeption zu erarbeiten. Der zentrale Aspekt der Studie ist die Verbesserung der Klärgaserzeugung durch die Optimierung der Energieerzeugung und damit eine Verbesserung der CO2 Bilanz.
Die Studie wurde von der SAG durchgeführt. Herr Messerschmied stellte die Ergebnisse und abgeleiteten Empfehlungen vor.
Folgende Punkte wurden in der Studie untersucht:

  1. Optimierung der Klärschlammentwässerung
  2. CO-Vergärung
  3. Erneuerung des Blockheizkraftwerks
  4. Verbesserung der Klärschlammtrocknung
  5. Nutzung von Wärmepumpen
  6. Einbau eine Photovoltaik-Anlage


1. Optimierung der Klärschlammentwässerung
Die Klärschlammentwässerung und die Klärschlammtrocknung werden durchgeführt, um das Volumen und Gewicht des Klärschlamms zu reduzieren. Wie in der obigen Tabelle aufgeführt ist, verbleiben am Ende immerhin noch über 3000 Tonnen an getrocknetem Klärschlamm übrig. Dieser wird in der Regel einer energetischen Verwertung (Verbrennung) zugeführt.


Gerade im Einsatz befindet sich eine Kammerfilterpresse für die Entwässerung des Klärschlamms. Es wurde eine Sanierung und ein Austausch der Kammerfilterpresse und der Umstellung auf eine andere Technologie (Gegenstromzentrifuge, Bandfilterpresse) untersucht. Am Ende wird die Sanierung der bestehenden Kammerfilterpresse vorgeschlagen. Gleichzeitig soll die Klärschlammkonditionierung von Kalk/Eisen auf polymere Flockungsmittel umgestellt werden. Dadurch erhofft man sich eine Ersparnis von 75.000 € / Jahr, dem Investitionskosten für die Umstellung in Höhe von 312.000 € gegenüberstehen.
Sanierung der Kammerfilterpresse ist mit 521.000 € angesetzt. Die Planung für eine Umsetzung soll 2016 erfolgen und die Umsetzung in 2017. In diesem Jahr wird ein Versuch zu Umstellung von Kalk auf Polymere durchgeführt.

 

2. Co-Vergärung


Die Co-Vergärung bzw. Co-Substrat Zugabe beschreibt die Mitfermentation von Stoffen (z.B. Küchen- und Kantinenabfälle, überlagerte Nahrungsmittel, Teigabfälle) um die Ausbeute bei der Erzeugung von Klärgasen zu erhöhen. Durch die Beigabe von zusätzlichen Stoffen, könnte die Energiebilanz der Anlage verbessert werden. Einzubeziehen ist hier auch eine langfristige Versorgungssicherheit der Co-Substrate (eben der oben genannten Lebensmittelabfälle), um eine Aussage über die Rentabilität treffen zu können.
Bezüglich der Wirtschaftlichkeit wird diese Maßnahme derzeit nicht empfohlen.

 

3. Erneuerung des Blockheizkraftwerks
Die bestehenden drei Blöcke des Blockheizkraftwerks wurden in den 90iger Jahren installiert und laufen seit dem Störungsarm. Trotzdem muss an einen Austausch gedacht werden, da der Wirkungsgrad der Anlage bereits auf Grund des Alters sinkt und es schwer ist an Ersatzteile zu kommen. Im Besonderen ist die Steuerungsanlage auch schon bereits über 20 Jahre alt. Der Wirkungsgrad der aktuellen Anlage liegt bei ca. 28,2 %. Bei einem neuen Blockheizkraftwerk kann man von einem 5-6% höheren Wirkungsgrad ausgehen.
Das Blockheizkraftwerk besteht aus Motoren, die das Klärgas verbrennen und mittels Generatoren Strom erzeugen. Die Abwärme wird ebenfalls genutzt. Es wurde ein interessantes Beispiel angegeben. Wären die Motoren in LKWs verbaut hätten diese bisher eine Fahrleistung von 6 Mio. km hinter sich gebracht. Eine beachtliche Leistung.
Nach der Bewertung mehrerer Alternativen sollen 2 neue Module mit jeweils 125 kWh (elektrischer Energie) angeschafft werden. Die Kosten betragen hierfür 1.160.000 €. Die Planung soll 2018 erfolgen und die Umsetzung 2019.

 

4. Verbesserung der Klärschlammtrocknung


Ein wesentlicher Kostenfaktor eines Klärwerks ist die Entsorgung des Klärschlamms. Es ist deshalb wichtig, das Volumen und Gewicht des Klärschlamms möglichst zu reduzieren. Hierzu dienen die bereits oben erwähnte Klärschlammentwässerung und die hier aufgeführte Klärschlammtrocknung. Das Ziel ist es einen Trockengehalt von 90 % zu erzielen. Für die Entsorgung und den Abtransport des getrockneten Klärschlamms entstehen Kosten in Höhe von 60,57 € pro Tonne. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das rund 295.000 €. Es gab Zeiten, wo der Preis schon deutlich höher lag. Es besteht von Seiten der Müllverbrennung derzeit eine erhöhte Nachfrage, was den Preis nach unten drückt. Die Müllverbrennung ist auch der Hauptabnehmer des anfallenden Klärschlamms. Die Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen ist heutzutage nicht mehr üblich. Die Asche des Klärschlamms wird eingelagert, um enthaltenes Phosphat später zurückgewinnen zu können.
Die derzeit anfallenden Entsorgungskosten waren nun der Maßstab, um Verbesserungen an der Klärschlammtrocknung zu untersuchen. Durch den niedrigen Entsorgungspreis eignet sich eine Investition in der Klärschlammtrocknung derzeit nicht. Dies würde sich erst ab einem Abnahmepreis von 135 € / Tonne rechnen. Doch davon ist man aktuell weit entfernt. Eine Verbesserung bei der Klärschlammtrocknung wird deshalb nicht empfohlen.

 

5. Nutzung von Wärmepumpen


Es könnte beispielsweise aus dem fertig gereinigten Wasser noch Wärme mittels Wärmepumpen zurückgewonnen werden. Die Wärmepumpen würden den Reinigungsablauf nicht stören. Da aber akut kein weiterer Bedarf an Wärme vorhanden ist, wird von dem Einbau von Wärmepumpen derzeit abgesehen.

 

6. Einbau eine Photovoltaik-Anlage


Auf einem Gebäude des Klärwerks stünde eine Fläche von ca. 85 m² für eine Photovoltaik-Anlage zur Verfügung. Aber auch hier ist derzeit aus wirtschaftlichen Gründen ein Einbau einer Photovoltaik-Anlage nicht rentabel. Neben dem Kauf der Photovoltaik-Anlage müssten Kosten für die Sanierung des Gebäudeflachdaches einkalkuliert werden. Ebenso ist die Sonneneinstrahlung in der Talkessellage des Klärwerks nicht optimal. Es wird deshalb von dem Einbau einer Photovoltaik-Anlage abgesehen.

 

So bleibt es insgesamt bei der Optimierung der Klärschlammentwässerung und der Erneuerung der Blockheizkraftwerke. Die anderen Vorschläge werden künftig bei Änderung der Randbedingungen (Strompreis, Entsorgungspreis für den Klärschlamm, …) erneut einer Prüfung auf Rentabilität unterzogen. Die Studie wird damit fortgeschrieben.

 

Fortschreibung Bedarfsanalyse 2015 – 2019


Herr Schmelzer stellte die Bedarfsanalyse vor. Die großen Projekte für den Bedarf 2015 – 2019 wurden gerade genannt. Es wird die Optimierung der Klärschlammentwässerung und der Erneuerung der Blockheizkraftwerke in den nächsten Jahren angegangen werden. Des Weiteren sollen die Sanitäranlagen erneuert werden und es steht eine Überprüfung der Verbandssammelkanäle mittels Kamera nach der Eigenkontrollverordnung an.

 

Die Verbandsversammlung stimmte der Bedarfsanalyse einstimmig zu. Die Analyse ist dabei noch keine Haushaltsplanung, sondern eben eine Richtungsvorgabe.

 

Noch nicht in der Bedarfsanalyse enthalten, jedoch schon benannt wurde eine weitere Reinigungsstufe für Medikamentenrückstände. Dieses Thema wird in den nächsten Jahren auf das Gruppenklärwerk zukommen.

 

Bekanntgaben und Anfragen


Es wurde noch bekanntgegeben, dass bei der Sanierung des Nachklärbeckens ein Posten in Höhe von 35.000 € aufgekommen ist. Bei der ursprünglichen Planung wurde dieser nicht berücksichtigt. Das Landratsamt hatte die Einrichtung einer provisorischen Abwasserpumpstation eingefordert. Da diese notwendig ist, waren der Posten nicht wirklich ein zusätzlicher Posten, sondern ein regulär notwendiger.

Anfragen seitens der Verbandsmitglieder gab es keine.

03.03.2015: Bericht in Schwieberdinger Nachrichten

 

Lesen Sie unseren Bericht in den Schwieberdinger Nachrichten Nr. 6/2015 über die Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen am 28.01.2015.

 

Folgen Sie dem Link (zum PDF): http://www.abg-schwieberdingen.de/...

Oder gehen Sie in die Rubrik Veröffentlichungen 2015

Das Nachklärbecken als letzte Stufe der biologischen Reinigung

28.01.2015: Verbandsversammlung des Zweckverbands Gruppenklärwerk Talhausen

 

Die Sitzung fand im Sitzungssaal des Spitalgebäudes in Markgröningen statt. Folgende Punkte standen auf der Tagesordnung:
1. Verabschiedung von ausgeschiedenen Mitgliedern der Verbandsversammlung
2. Technischer Betriebsbericht 2013
3. Feststellung der Jahresrechnung 2013
4. Haushaltsplan 2015 mit Finanzplanung 2014 -2018
5. Sanierung des Nachklärbeckens 1 - Vergabe der Bauleistungen
6. Allgemeine Finanzprüfung 2008 – 2012 - Vorstellung des Berichts der Gemeindeprüfungsanstalt
7. Wahl des Verbandsvorsitzenden und seiner Stellvertreter
8. Bekanntgaben und Anfragen

 

Im Folgenden soll nicht auf alle Punkte eingegangen werden, jedoch auf die wesentlichen. Beschlüsse wurden durch die Verbandsversammlung jeweils einstimmig getroffen.

 

Einführung und technische Daten/Hintergründe
Der Zweckverband für das Klärwerk Talhausen ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Eberdingen-Hochdorf, Hemmingen, Korntal-Münchingen, Markgröningen und Schwieberdingen. Schwieberdingen ist die größte Gemeinde des Verbands und trägt auch deshalb die höchsten Anteile zur Finanzierung bei.

 

Das Klärwerk besitzt auch drei Blockheizkraftwerke mit denen aus dem anfallenden Klärgas Strom und Wärme erzeugt wird. Im Jahr 2013 wurden beispielsweise 851.408 kWh elektrische Energie erzeugt. Das sind 37,11 % der gesamten elektrischen Energie (2.294.244 kWh), die das Klärwerk in 2013 benötigt hat. Das aufgewärmte Kühlwasser der Blockheizkraftwerke wird für die Gebäude- und Faulturmbeheizung genutzt. Die aufgewärmte Kühlluft beheizt die Schlammentwässerung.

 

In 2013 wurde eine Abwassermenge von 6.007.083 m³ verarbeitet. Auf Grund von hohen Regenmengen war diese Zahl im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht. Die Jahresschmutzwassermenge lag bei 3.602.800 m³.

 

Die Reinigungsleistung des Klärwerks ist vorbildlich und alle kontrollierten Schadstoffe liegen unterhalb der Grenzwerte.

 

Technisch betrieben wird das Klärwerk durch die Fa. SAG (Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH) aus Ulm. Diese bietet sämtliche Ingenieursleistungen für den Betrieb einer Kläranlage an.

 

Die Homepage des Zweckverbands findet sich hier:
http://www.zweckverband-talhausen.de/

Gesetzlicher Hintergrund: Abwasserverordnung:
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/abwv/gesamt.pdf

Link zur SAG (Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH):
http://www.sag-ingenieure.de/

 

Haushaltsplan 2015
Der Haushalt für 2015 hat ein Gesamtvolumen von 2.620.200 €. Gegenüber 2014 ist das eine Steigerung von rund 400.000 €. Das hängt vor allem mit der geplanten Generalsanierung des Nachklärbeckens zusammen (s.u.).


Das oben genannte Gesamtvolumen verteilt sich wie folgt: Es entfallen auf den Verwaltungshaushalt für den laufender Betrieb 1.739.200 € und auf den Vermögenshaushalt für Investitionen: 881.000 €.
Der Verwaltungshaushalt wird großteils über eine Betriebskostenumlage durch die Betreibergemeinden finanziert. Die Aufteilung der Betriebskosten-umlage wird regelmäßig neu festgesetzt und orientiert sich an der Anzahl der Einwohner, der Abwassermenge und der Anzahl an Gewerbebetrieben mit hohen Einleitungsmengen. Der aktuelle Satz für Schwieberdingen beträgt 28,46 % bzw. 484.200 €.
Die Investitionen (Vermögenshaushalt) werden über eine Kapitalumlage auf die Betreibergemeinden verteilt. Hier hat Schwieberdingen einen fixen in der Satzung festgelegten Umlageanteil, der 31,1 % der Kapitalumlage bzw. in diesem Jahr 274.000 € beträgt.

Mit dem Vermögenshaushalt werden folgende Maßnahmen realisiert:

Maßnahme Betrag
1. Hochwasservorsorge für das Klärwerk Talhausen
(Rund um das Klärwerk wurden Schutzeinrichtungen vor Hochwasserereignisse errichtet. Die Baumaßnahmen sind bereits abgeschlossen. Der eingestellte Posten im Haushalt 2015 dient zur Restabwicklung dieser Maßnahme.)
80.000 €

2. Maßnahmen am Pumpwerk Unterriexingen

(Ebenfalls eine Restabwicklung)

150.000 €

3. Automatisierungstechnik SPS

(Umrüstung der Steuerungstechnik)

20.000 €

4. Nachrüstung Blitzschutz

(Eine Dekra-Untersuchung hat einen Nachholbedarf beim Blitzschutz eingefordert. Dieser wird in 2015 und 2016 umgesetzt.)

35.000 €

5. Ertüchtigung der Fernwirkanlagen

(Anlagen zur Steuerung bspw. von Drosselschiebern bei Regenrücklaufbecken müssen erneuert werden. Ebenso die Fernsteuerung (per Computer) dieser Anlagen.)

96.000 €
6. Sanierung des Nachklärbeckens 480.000 €
7. Sonstige Ausgaben 20.000 €
Summe 881.000 €

Sanierung des Nachklärbeckens
Das Nachklärbecken ist die letzte Stufe der biologischen Reinigung. Das Becken ist seit Jahrzehnten in Betrieb und bedarf nun einer Generalsanierung. Die Sanierung erfolgt nach der Ertüchtigung der Fernwirktechnik im Sommer dieses Jahres. Die Maßnahme bedarf einer wasserrechtlichen Erlaubnis wegen der Außerbetriebnahme des Nachklärbeckens während der Sanierungsarbeiten. Die Erlaubnis wurde vom Landratsamt Ludwigsburg mittlerweile erteilt.
Insgesamt sind drei Arbeiten zu vergeben:

  1. Betonsanierung des Beckens und Austausch der Flutventile
  2. Erneuerung der Klärtechnik
  3. Grundwasserabsenkung

Zu allen drei Arbeiten hat es Ausschreibungen gegeben. Für die ersten beiden Gewerke konnten zwei Firmen für die Ausführung der Arbeiten ausgewählt werden. Die Beauftragung der Arbeiten erfolgte durch die Verbandsversammlung. Bei der dritten Arbeit kam nur ein Angebot zurück. Dieses lag aber deutlich über den eingeplanten Kosten. Deshalb soll hier eine erneute Ausschreibung stattfinden. Es war angedacht, dass der Verbandsvorsitzende eine Bevollmächtigung erhalten sollte, um alleinig über die Vergabe entscheiden zu können. Dies sollte auch gelten, wenn das Angebot der erneuten Ausschreibung über den eingeplanten Kosten von 36.000 € liegen sollte. Die Verbandsversammlung wollte eine solche Bevollmächtigung nicht in einer unlimitierten Höhe erteilen. Es wurde deshalb einvernehmlich festgelegt, dass bei Überschreitung des festgesetzten Limits die Verbandsversammlung erneut einberufen werden muss, um über die Vergabe zu entscheiden. Bleibt man unterhalb dem Limit kann der Verbandsvorsitzende die Vergabe alleinig tätigen.

 

Wahl des Verbandsvorsitzenden und dessen Stellvertretern
Es haben sich die bisherigen Amtsträger erneut aufstellen lassen. Alle wurden einstimmig wiedergewählt und damit in ihrem Amt bestätigt. Im Folgenden sind dies:
Verbandsvorsitzender: Rudolf Kürner (Bürgermeister Markgröningen)
1. Stellvertreter: Nico Lauxmann (Bürgermeister Hemmingen)
2. Stellvertreter: Dr. Joachim Wolf (Bürgermeister Korntal Münchingen)

 

Abschließend wurden die Mitglieder der Verbandsversammlung zu einer Führung des Klärwerks eingeladen.

 

Und wirklich zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Bei dieser Sitzung hat man auch als Zuhörer die Sitzungsunterlagen erhalten. Damit konnte man dem Sitzungsverlauf bessern folgen und es war auch einfacher im Nachgang den obigen Bericht der Sitzung zu erstellen.

Nächste Termine

Mi. 03.07.2024  18:30 Uhr

Öfftl. Sitzung Ausschuss Umwelt Technik

Rathaus Ratssaal

Mi. 03.07.2024  19:00 Uhr

Öfftl. Gemeinderatssitzung

Rathaus Ratssaal

Mo. 15.07.2024  19:00 Uhr

ABG-Jedermann Treffen

Mehrzweckraum im Rathaus

Mi. 17.07.2024  19:00 Uhr

Öfftl. Gemeinderatssitzung

Rathaus Ratssaal

Mi. 11.09.2024  18:30 Uhr

Öfftl. Sitzung Ausschuss Umwelt Technik

Rathaus Ratssaal

Mi. 25.09.2024  19:00 Uhr

Öfftl. Gemeinderatssitzung

Rathaus Ratssaal

Mi. 30.09.2024  19:00 Uhr

Öfftl. Sitzung Gemeindeverwaltungsverband

Hemmingen, Sitzungssaal Rathaus

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